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Wirkungen und Grenzen von Vitamin D

Die Versorgung mit Vitamin D ist bei vielen Menschen unzureichend. Die Auswirkungen davon sind noch unklar. Viele vermeintliche »Wunderkräfte« des Vitamins sind aber nicht ausreichend belegt. Von einer unkritischen Substitution raten Fachleute daher ab.
Nicole Schuster
12.11.2021  15:00 Uhr

Schlüsselrolle im Knochenstoffwechsel

Die vermutlich bekannteste Wirkung von Vitamin D ist seine Rolle im Knochenstoffwechsel. Es fördert unter anderem die Resorption von Calcium und Phosphat aus dem Darm, hält den physiologischen Serum-Calciumspiegel aufrecht und unterstützt den Einbau von Calcium in die Knochen. Der VDR ist allerdings außer an den Knochenzellen auch an den Zellen zahlreicher innerer Organe wie der Bauchspeicheldrüse und dem Gehirn, Zellen des Immun- und des kardiovaskulären Systems sowie Muskelzellen ausgebildet. Auch weiß man mittlerweile, dass nicht nur die Niere, sondern auch fast alle anderen Organe die Vitamin-D-Vorstufen in die aktive Form umwandeln können. Die Erkenntnis, dass viele Organe den aktiven Metaboliten selbst herstellen und dieser an Ort und Stelle wirken kann, lässt vermuten, dass ein Mangel über den Knochenstoffwechsel hinaus Auswirkungen auf den Körper hat. So trägt Vitamin D zum Beispiel zu einer normalen Funktion des Immunsystems und der Muskeln bei.

Umso wichtiger erscheint eine ausreichende Versorgung. Die Sonneneinstrahlung in den hiesigen Breiten lässt es aber hauptsächlich nur von März bis Oktober zu, Vitamin D selbst herzustellen. Dafür reicht es, je nach Hauttyp, Monat und Tageszeit, zwei- bis dreimal pro Woche für 10 bis 25 Minuten Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz der Sonne auszusetzen.

Risiko für ein Defizit

Einen Mangel an Vitamin D haben häufig Menschen, die sich selten im Freien aufhalten, vor allem Pflegebedürftige und Bettlägerige sowie Säuglinge, die per se nicht der Sonne ausgesetzt werden sollten. Bei Senioren ist das Risiko erhöht, weil die endogene Synthese im Alter nachlässt. Weiterhin gilt, dass die Produktion erschwert ist, je dunkler die Hautfarbe ist. Der höhere Melaningehalt in der Haut lässt weniger UVB-Strahlen durch. Dunkelhäutigere Menschen müssen sich daher länger der Sonne exponieren beziehungsweise brauchen eine höhere UV-B-Intensität, was in den hiesigen Breiten nur schwer zu erreichen ist.

Sonnencreme und Tagescremes mit UV-Filter sind zwar begrüßenswert, wenn es darum geht, das Hautkrebsrisiko zu senken. Sie können aber einer optimalen Ausnutzung des Sonnenlichts für die Vitamin-D-Produktion im Wege stehen. Auch unser Lebensstil, der größtenteils in geschlossenen Räumen stattfindet, ist ein Problem. Kulturelle Besonderheiten sind ebenfalls zu bedenken. Menschen, die aus religiösen Gründen den ganzen Körper bedecken, haben schneller einen Vitamin-D-Mangel als Personen, die jede Möglichkeit für ein Sonnenbad in Badekleidung nutzen. Bei Vitamin-D-Mangelzuständen kann die PTA auch an Patienten denken, die unter chronischen Magen-Darm-, Leber- oder Nierenerkrankungen leiden oder bestimmte Medikamente wie Antiepileptika oder Zytostatika einnehmen, die den Vitamin-D-Stoffwechsel beeinträchtigen. Adipöse Menschen wiederum haben das Problem, dass sie einen Teil des Vitamins irreversibel im Bauchfett speichern.

Besonders gravierend ist ein Vitamin-D-Mangel bei Säuglingen. Eine Eigenproduktion findet bei ihnen nur reduziert statt, auch weil sie keiner direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden sollen. Der Gehalt an Vitamin D in der Muttermilch ist gering. In der Folge können sich schwerwiegende Störungen des Knochenwachstums und bleibende Verformungen des Skeletts entwickeln. Eine solche Rachitis ist in Deutschland jedoch selten geworden, seitdem Säuglinge während des ersten Lebensjahres standardmäßig im Rahmen der allgemeinen Vorsorge spezielle Vitamin-D-Präparate vom Kinderarzt verschrieben bekommen.

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