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Faulbaum

Zierde mit durchschlagender Wirkung

Er riecht faulig und der Verzehr hätte wegen der enthaltenen Giftstoffe unangenehme Folgen. Doch der Faulbaum hat auch gute Seiten: Durch Trocknung der Rinde wird diese zum hilfreichen Laxans.
Barbara Döring
22.11.2024  08:00 Uhr

Gifte und Gefahren

Die frische Rinde des Faulbaums ist ebenso wie die Beeren und Blätter aufgrund der enthaltenen Anthranoide Glucofrangulin und Frangulin giftig. Nach dem Verzehr kann es zu Unwohlsein, Übelkeit, Brechreiz, Bauchschmerzen und eventuell blutigem Durchfall kommen. Für Vögel sind die Beeren, die sie gerne naschen, nicht giftig.

Was tun bei Vergiftung?

Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte man Pflanzenteile sofort aus dem Mund entfernen und eine der Giftnotrufnummern (siehe unten) oder den Notruf 112 wählen. Die Giftinformationszentren bieten rund um die Uhr telefonische Beratung bei Vergiftungen oder im Verdachtsfall. Als Erste Hilfe wird empfohlen, ein Glas stilles Wasser, Tee oder Saft zu trinken, um das Gift im Magen zu verdünnen. Wurden mehr als fünf Beeren gegessen, sollte eine ärztliche Giftentfernung erfolgen.

Therapeutisches Potenzial

Aufzeichnungen aus dem 14. Jahrhundert belegen, dass Zubereitungen aus dem Faulbaum bereits im Mittelalter als Abführmittel genutzt wurden. Verantwortlich für die Wirkung sind Anthranoide wie Glucofrangulin und Frangulin. Sie werden im Darm zu Anthronen umgewandelt, welche die Darmperistaltik anregen. Zusätzlich gelangen vermehrt Wasser und Elektrolyte in den Darm, sodass sich der Stuhl verflüssigt. Tee aus Faulbaumrinde (Frangulae cortex) kommt zur kurzzeitigen Behandlung einer gelegentlich auftretenden Obstipation zum Einsatz. Die Wirkung tritt sechs bis acht Stunden nach der Einnahme ein.

Vor der Verwendung muss die getrocknete Rinde mindestens ein Jahr lang gelagert oder ein bis zwei Stunden bei 100 °C erhitzt werden, da die erntefrische Droge aufgrund der enthaltenen Anthron- und Dianthronglykoside brecherregend wirkt. Diese werden durch Lagerung oder Erhitzung zu Anthrachinonglykosiden oxidiert. Die Kommission E am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bewertet die Droge positiv. Sie sollte jedoch nur eingesetzt werden, wenn eine Ernährungsumstellung oder Quellstoffpräparate keinen Abführeffekt erzielen. In Schwangerschaft und Stillzeit ist Faulbaumrinde kontraindiziert. Auch bei Hämorrhoiden sollte der Tee nicht angewendet werden. Trotz der guten Wirksamkeit wird die Droge nur mit Einschränkung verabreicht, da umstritten ist, ob bestimmte Bestandteile kanzerogen sind. In der Homöopathie finden Zubereitungen aus der frischen Rinde als »Rhamnus frangula« oder »Frangula« bei Verdauungsschwäche mit Neigung zu Durchfällen Verwendung.

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