Zistrose als Fitmacher für die Abwehr? |
Pharmazeutische Unternehmen müssen bei Beantragung einer Zulassung die Wirksamkeit belegen und können sich dabei im Falle eines pflanzlichen Arzneimittels unter anderem auf die HMPC-Monografien beziehen. Diese Gemeinschaftsmonografien erarbeitet der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (Herbal Medicinal Product Committee, HMPC). Die verabschiedeten Monografien dienen als Entscheidungsgrundlage, wenn es um die Zulassung eines pflanzlichen Arzneimittels geht. Eine solche Monografie zu Cistus creticus L. ist aktuell in Erstellung. Im Entwurf werden traditionelle pflanzliche Arzneimittel mit Citus creticus zur Linderung von Erkältungshusten beschrieben. Zur Zubereitung eines Tees sollen 10 g Kraut in 200 ml kochendem Wasser zubereitet und ein- bis dreimal täglich getrunken werden.
NEM mit Zistrose können allenfalls präventiv oder zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit eingesetzt werden, nicht aber kurativ. Die Zistrose kann beispielsweise unterstützend bei Erkältungssymptomen eingenommen werden, ersetzt jedoch nicht die Einnahme von geeigneten Medikamenten bei einer schweren Infektion.
Beruhigend ist, dass Präparate mit Zistrose allgemein als gut verträglich gelten. In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten, besonders bei Menschen, die empfindlich auf Pflanzen aus der Familie der Zistrosengewächse reagieren. Wegen des hohen Polyphenolgehaltes sind Wechselwirkungen mit Medikamenten nicht auszuschließen. Ein zeitlicher Abstand von mindestens einer Stunde zwischen den Einnahmen ist daher empfehlenswert. Da Zistrosen-Extrakte die Aufnahme von Eisen im Darm hemmen können, sollten Menschen mit Eisenmangel oder einer Neigung dazu die Einnahme mit ihrem Arzt besprechen. Schwangere und stillende Frauen sollten sich ebenfalls von ihrem Arzt beraten lassen, wenn sie Zistrosenprodukte einnehmen wollen.