Zusammen gesund essen |
17 Millionen Menschen, die in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung essen, sind eine Dimension, die auch für die Volksgesundheit relevant ist. So hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) beauftragt, Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsverpflegung zu entwickeln. Da die Bedürfnisse der Menschen je nach Alter und Lebenssituation verschieden sind, wurden fünf unterschiedliche Empfehlungen erarbeitet, nämlich für Kitas, Schulen, Betriebe, Kliniken und Senioreneinrichtungen einschließlich »Essen auf Rädern«. Bei der Erstellung haben Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis zusammengearbeitet.
Das Ergebnis gilt als Richtschnur für gesunde Gemeinschaftsverpflegung. Da die Ernährungsweise auch erhebliche negative Auswirkungen auf das Klima haben kann, ziehen sich Nachhaltigkeitsaspekte wie ein roter Faden durch die gesamten Empfehlungen. Sie sind damit sowohl unter gesundheitlichen als auch ökologischen Aspekten vorteilhaft.
Die Standards orientieren sich an den zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für eine ausgewogene vollwertige Ernährung. Das Verpflegungsangebot setzt seinen Schwerpunkt bei frischem Gemüse und Obst, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Nüssen und Saaten. Fleisch- und Wurstwaren, besonders rotes und verarbeitetes Fleisch, spielen eine untergeordnete Rolle. Mittags kommt innerhalb von fünf Werktagen zweimal Fleisch oder Wurst und einmal Fisch auf den Speiseplan, wenn es sich nicht gerade um die ovo-laktovegetarische Menülinie handelt. Für eine gute Qualität der Lebensmittel und der daraus zubereiteten Speisen spielen der Einkauf und die Zubereitung eine Rolle. Deswegen beschäftigen sich die Standards auch mit Saisonalität, kurzen Transportwegen, Zubereitungsarten, Warmhaltezeiten und Abfallvermeidung. Und da Essen und Trinken natürlich mehr ist als die Zufuhr von Nährstoffen, gehören auch die Essatmosphäre und die Gestaltung der Essbereiche mit dazu. Hier sind die Bedürfnisse von Mitarbeitern eines Betriebes sicherlich ganz andere als von Jugendlichen oder Kindergartenkindern.