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Neue Arzneistoffe im April

Zwei Neulinge in drei Präparaten

Im April hat die Firma Astra-Zeneca den Wirkstoff Tremelimumab auf den deutschen Markt gebracht. Er kommt bei bestimmten Menschen mit Lungen- oder Leberkrebs infrage. Ebenfalls neu ist der Wirkstoff Deucravacitinib von Bristol-Myers Squibb, der bei Schuppenflechte zugelassen ist.   
Sven Siebenand
26.04.2023  11:00 Uhr
Zwei Neulinge in drei Präparaten

Tremelimumab ist ein sogenannter Checkpoint-Inhibitor für die Krebsimmuntherapie. Der Antikörper hemmt – wie der bereits verfügbare Wirkstoff Ipilimumab – ein bestimmtes Oberflächenprotein von T-Lymphozyten: CTLA-4 (Cytotoxic T-Lymphocyte Antigen-4). Dadurch gelingt es, die Aktivierung und Proliferation von T-Zellen und letztlich die T-Zell-abhängige Antitumorwirkung zu verbessern. Der Antikörper aktiviert also das Immunsystem gegen die Krebszellen; direkt gegen den Tumor richtet er sich nicht.

Tremelimumab wird immer mit einem zweiten Checkpoint-Inhibitor kombiniert, dem gegen PD-L1 gerichteten Antikörper Durvalumab. Die Rationale dafür lässt sich mit »doppelt hält besser« gut umschreiben. Die Kombination aus einem CTLA-4- und einem PD-L1-Inhibitor soll die Anti-Tumor-Antwort verstärken.

Zugelassen ist Tremelimumab bei zwei verschiedenen Krebsarten. Das Präparat Imjudo® wird in Kombination mit Durvalumab bei Leberkrebs, genauer gesagt bei Erwachsenen zur Erstlinienbehandlung des fortgeschrittenen oder nicht resezierbaren hepatozellulären Karzinoms, eingesetzt. Das Präparat Tremelimumab AstraZeneca ist dagegen in Kombination mit Durvalumab und einer platinbasierten Chemotherapie angezeigt bei Erwachsenen zur Erstlinienbehandlung des metastasierten nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms ohne sensibilisierende EGFR-Mutationen oder ALK-positive Mutationen.

Tremelimumab wird als intravenöse Infusion über einen Zeitraum von einer Stunde gegeben. Die Fachinformationen der beiden Medikamente geben weitere Hinweise zu dem Therapieregime und der Dosierung. Im Falle von Leberkrebs wird Tremelimumab nur einmalig eingesetzt, bei Lungenkrebs dagegen bis zu fünfmal.

Bedingt durch den Wirkmechanismus ist es keine Überraschung, dass Tremelimumab immunvermittelte Nebenwirkungen verursachen kann. Die Fachinformationen gehen beispielsweise auf die Möglichkeit einer immunvermittelten Hepatitis, Kolitis und Pneumonitis ein.

Die häufigsten Nebenwirkungen von Tremelimumab in der Indikation Lungenkrebs waren Anämie, Übelkeit, Neutropenie, Fatigue, Hautausschlag, Thrombozytopenie und Diarrhö. Die häufigsten Nebenwirkungen im Anwendungsgebiet Leberkrebs waren Hautausschlag, Pruritus, Diarrhö, Abdominalschmerzen, erhöhte Leberwerte, Pyrexie, Hypothyreose, Husten, peripheres Ödem und erhöhte Lipase-Werte.

Für beide Indikationen gilt: Tremelimumab sollte während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die während der Behandlung und mindestens drei Monate nach der letzten Dosis keine zuverlässige Verhütungsmethode verwenden, nicht angewendet werden. Wegen des Potenzials für Nebenwirkungen bei gestillten Säuglingen durch Tremelimumab wird Frauen geraten, während der Behandlung und mindestens drei Monate nach der letzten Dosis nicht zu stillen.

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