Alarm im Auge |
Verena Schmidt |
15.08.2025 16:00 Uhr |
Augenarzt Paust rät unbedingt davon ab, am Gerstenkorn zu manipulieren oder es auszudrücken. Denn dann kann sich die Entzündung weiter ausbreiten. Wichtig ist vielmehr, auf eine gute Hygiene zu achten und sich regelmäßig die Hände zu waschen. Handtücher sollten während der Infektion nicht mit anderen geteilt werden. »Augenärztliche Hilfe sollte gesucht werden bei ausbleibender Besserung nach wenigen Tagen, bei ausgeprägter Schwellung und natürlich bei wiederholtem Auftreten«, sagt der Experte.
Zur Behandlung wird empfohlen, drei bis vier Mal täglich warme Kompressen auf das geschlossene Auge zu legen. Das macht die Lipide geschmeidig und regt die Drüsenfunktion an. Alternativ kann auch eine Rotlichtlampe zum Einsatz kommen (zweimal täglich zehn Minuten auf das geschlossene Auge). Mit einem Wattestäbchen kann anschließend sanft senkrecht zur Lidkante massiert werden, um das Sekret aus den Drüsen zu drücken.
Bei einem Hordeolum wird übrigens bevorzugt trockene Wärme eingesetzt; feuchtwarme Kompressen sind weniger geeignet, da die Feuchtigkeit die umliegende Haut aufweichen und das Eindringen weiterer Keime begünstigen kann.
Im Anschluss an die Wärmeanwendung folgt eine sanfte Lidrandpflege – diese soll die Poren öffnen und das Abfließen von Eiter und Sekreten erleichtern. Hierzu eignen sich zum Beispiel spezielle Reinigungssuspensionen oder -gele (wie Blephacura® oder Blephagel®). Sie werden auf möglichst fusselfreie Wattepads aufgetragen und dann über das geschlossene Lid gestrichen. Auch feuchte Kompressen zur Reinigung sind erhältlich (wie Blephaclean®). Zur unterstützenden Pflege kann auch eine Augensalbe mit Dexpanthenol empfohlen werden.
Nach der Lidrandpflege empfiehlt Ophthalmologe Paust, eine antiseptische Augensalbe aufzutragen. Am besten, man verwendet hierfür ein sauberes Wattestäbchen. Bewährt ist etwa der desinfizierende Wirkstoff Bibrocathol (in Posiformin®). Die Salbe wird drei- bis fünfmal täglich auf die betroffenen Lidstellen aufgetragen.