Aller guten Dinge sind drei? |
Den Schutz gegen Covid-19 mit einer dritten Impfung auffrischen? Zweit- und Drittimpfungen sind bei Kinderimpfungen ein bereits erprobtes Impfschema und Experten zufolge auch bei Corona medizinisch zu empfehlen. / Foto: Getty Images/Iryna Veklich
Wie lange der Impfschutz gegen Corona hält, können Fachleute bisher nicht genau beantworten. Dass vor allem der Schutz vor einer Ansteckung nach einiger Zeit nachlässt, galt aber als absehbar. Von anderen Atemwegserkrankungen ist bekannt, dass es schwierig ist, durch eine Impfung, die in einen Muskel verabreicht wird, eine dauerhaft effektive Abwehr auf den Schleimhäuten hervorzurufen. Der Schutz vor schwerer Erkrankung wird jedoch als länger anhaltend eingeschätzt, das gilt nach bisherigen Erkenntnissen auch bei der Delta-Variante.
Laut Beschluss soll in Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der Eingliederungshilfe und weiteren Einrichtungen mit gefährdeten Gruppen eine Auffrischimpfung angeboten werden – in der Regel mindestens sechs Monate nach Abschluss der ersten Impfserie. Patientinnen und Patienten mit geschwächtem Immunsystem, die zu Hause leben, oder auch daheim lebende Pflegebedürftige sollen das Angebot von ihrem Arzt bekommen.
Auch Menschen, die vollständig mit Vektorimpfstoffen geimpft wurden – zwei Dosen Astrazeneca oder einer Spritze Johnson & Johnson – sollen dem Beschluss zufolge die Möglichkeit zu einer Impfung mit einem mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer oder Moderna erhalten. Das soll in Impfzentren, bei Ärzten oder im Betrieb möglich sein. In Kliniken wie der Berliner Charité laufen die Angebote für Beschäftigte an.
Begründet wird der Schritt von der Politik mit gesundheitlicher Vorsorge und ersten Studienergebnissen, die darauf hinwiesen, dass es bei bestimmten Gruppen vermehrt zu einer reduzierten oder schnell nachlassenden Immunantwort kommen könne.
Dies gelte insbesondere für relevant immungeschwächte Menschen sowie für Höchstbetagte und Pflegebedürftige, hieß es. Hintergrund ist: Das Immunsystem alter Menschen reagiert nicht so gut wie das von Jüngeren. Die eigentlich hohe Wirksamkeit der Impfstoffe kommt bei ihnen nicht voll zum Tragen. Ähnlich kann das bei Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sein.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.