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Artischocke: Delikatesse, Heilpflanze und Vasenschmuck

Die Artischocke wird bereits seit Jahrhunderten verwendet und hat seitdem vielfach Karriere gemacht: als Edelgemüse auf dem Teller, die grün-violetten Blüten für den Ziergarten oder die Vase sowie als Arzneipflanze. 2003 wurde die distelartige Kulturpflanze sogar Arzneipflanze des Jahres.
Kerstin Pohl
05.07.2022  16:00 Uhr

Verwendung als Heilpflanze

Artischocken werden bereits seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet. Therapeutisch wirksam sind dabei die Blätter der Artischocke am Grunde des Stängels, die nicht zum Essen geeignet sind. Aus ihnen werden wässrige Extrakte und Pulver für Säfte, Tinkturen und Tees gewonnen. Ihre Heilwirkung machte die Artischocke zur Arzneipflanze des Jahres 2003.

Die Wirkungen der distelartigen Kulturpflanze sind vielfältig: So soll sie appetitanregend, verdauungsfördernd und auch cholsterinsenkend wirken. Artischockenextrakte und Tees wirken auf das gesamte Verdauungssystem, besonders aber auf Leber und Galle. Sie werden eingesetzt bei Beschwerden wie Übelkeit, Völlegefühl, Blähungen und Verdauungsproblemen. Bei funktionellen Verdauungsbeschwerden, die durch unzureichende Gallensekretion hervorgerufen werden, können Artischockenextrakte eine Normalisierung der Leber-Galle-Sekretion bewirken. Als Bestandteil von Galle-Leber-Tees und Teemischungen soll das Gemüse auch Schlankheitskuren unterstützen.

Ob Artischockenextrakt tatsächlich eine cholesterinsenkende Senkung hat, gilt es noch in Langzeitstudien nachzuweisen. Tierversuchen zufolge sollen Artischocken das »schlechte« LDL-Cholesterin und auch die Triglyceride nach 4 bis 12 Wochen reduzieren und die Werte des »guten« HDL-Cholesterins erhöhen. Das Gesamtcholesterin soll bis zu 12 Prozent gesenkt werden können. Ob diese Wirkung auch bei Menschen eintritt, muss jedoch erst in Langzeitstudien nachgewiesen werden.

Die Artischockenblätter und wässrige Extrakte oder Pulver daraus enthalten zudem Polyphenole wie die Phenolcarbonsäuren Cynarin und Chlorogensäure. Cynarin ist ein Bitterstoff, der die Sekretion der Gallenflüssigkeit steigert und damit die Fettverdauung erleichtert. Diese Wirkung wird auch bei der Herstellung eines speziellen italienischen Artischockenlikörs genutzt: Cynar. Dieser Magenbitter kann als Aperitif oder auch Digestif nach einem reichhaltigen Essen zur besseren Verdauung getrunken werden. Chlorogensäure wirkt ebenso wie Luteolin, ein gelber Pflanzenfarbstoff, der zur Gruppe der Flavonoide gehört, als Antioxidans. Ein weiterer sekundärer Pflanzenstoff in der Artischocke ist das Cynaropikrin, das als Bitterstoff den Geschmack des Gemüses ausmacht. Es stimuliert die Speichel- und Magensaftsekretion und regt auf diese Weise den Appetit und auch die Verdauung an.

Aber nicht immer sind Artischockenextrakte zu empfehlen. So sollten bei Gallensteinen oder einem Verschluss der Gallenwege keinesfalls Artischockenpräparte eingenommen werden, die die Beschwerden noch verschlimmern könnten. Vorsicht ist auch bei der Einnahme von Blutverdünnern geboten, da Artischockenextrakt deren Wirkung abschwächt. Davon betroffen sind die Wirkstoffe Phenprocoumon (wie Marcumar ® oder Falithrom®).

Auch Allergiker sollten vorsichtig sein. Bei einer Allergie gegen Korbblütler sollten keine Artischockenextrakte angewendet werden und zudem bei einer möglichen Kreuzallergie auch andere Korbblütler gemieden werden. Dazu gehören beispielsweise Schwarzwurzeln, Topinambur und Chicorée.

Personen die von einer hereditären Frucotseintoleranz (HFI) betroffen sind und Fructose sowie alle anderen Formen in denen Fruchtzucker vorkommt, meiden müssen, sollten auf den Verzehr von Artischocken verzichten. Das enthaltene Inulin stellt ebenfalls ein aus Fructose gebildetes Polysaccharid dar.

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