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Arzneimittel kindgerecht dosieren

Die Spritze pikst, die Tablette lässt sich nicht schlucken und der Arzneistoff ist nur für Erwachsene zugelassen: Für die Arzneimitteltherapie bei Kindern genügt es nicht, die Dosis von der für Erwachsene herunterzurechnen und ein bisschen Fruchtaroma hinzuzufügen. Wie kann die Therapie für kleine Patienten einfacher und sicherer werden?
Elke Wolf
10.09.2021  16:00 Uhr

Per Drucker dosieren

Exakt und in relativ kurzer Zeit unterschiedliche Konzentrationen einer Arzneiform zur Verfügung stellen: Das könnte bald mit einer neuen Technik des Arzneimitteldrucks möglich sein. Dabei wird die wirkstoffhaltige Lösung ähnlich der Tinte in einem Tintenstrahldrucker statt auf Papier auf orodispersible Systeme, also eine Art Gelplättchen, aufgetragen. Über die Tröpfchenmenge wird dosiert. Die hauchdünnen Plättchen lösen sich später bei der Anwendung im Mund des Patienten sofort auf und werden buccal resorbiert, berichtet das Uniklinikum Heidelberg, das derzeit gemeinsam mit dem Unternehmen DiHeSys die neue 2D-Drucktechnik testet. Der große Vorteil: Die Dosierung des Arzneistoffs kann über einen weiten Bereich extrem schnell angepasst werden. Innerhalb von zehn Minuten sind in Heidelberg denn auch 15 Einzeldosen hergestellt.

Neben der Schnelligkeit und Präzision punktet dieser 2D-Arzneimittel-Druck mit der produzierten Darreichungsform. Im Vergleich zu Kapseln und Suspensionen ist die Anwendung bei Kindern einfacher und genauer. Da der Gelfilm in die Backentasche gelegt wird und dort haften bleibt, dürfte die volle Dosis im kindlichen Organismus auch tatsächlich ankommen. Ob dem tatsächlich auch so ist, wird derzeit genauer untersucht. In einer klinischen Machbarkeitsstudie analysiert die Heidelberger Arbeitsgruppe derzeit an insgesamt 24 Probanden die grundsätzliche Eignung der neuen Technik. Wie gut wird das gedruckte Medikament über die Mundschleimhaut aufgenommen? Wie viel kommt im Blut an? Welches ist die kleinste verabreichbare Dosis? Für die Machbarkeitsstudie arbeiten die Mitarbeiter der Heidelberger Krankenhausapotheke mit Midazolam in geringsten Mengen, aber in einem 100-fachen Dosierungsbereich (30 µg bis 3 mg)

In abgewandelter Form sei dieses Druckverfahren auch für die Offizin prinzipiell geeignet, meint Dr. Wolfgang Kircher, Experte für pharmazeutisch-technologische Aspekte bei der Pharmazeutischen Betreuung und bekannt für allerlei technologische Tüftelein in der St. Ulrich-Apotheke in Peißenberg. »Das Problem bei diesen Arzneimitteldrucken ist die Reproduzierbarkeit, sei es, weil die Düsen verstopfen oder es Kontaminationen gibt«, erzählt Kircher im Gespräch mit PTA-Forum. Den Wirkstoff mit einer Mikroliter-Spritze auf den ausgegossenen Trägerfilm aufzutropfen, hält der Apotheker für eine weitere Möglichkeit, kindgerechte Arzneimittel herzustellen. »Natürlich sind auch mit der Mikroliterspritze ein paar Tricks nötig. Wenn man nicht vorsichtigst auf das orodispersible System auftropft, dann wellt sich der Film und der Tropfen läuft weg. Außerdem ist das Lösungsmittel so wählen, dass kein Loch im Film entsteht«, berichtet Kircher von eigenen Experimenten mit seinem Sohn Philipp im heimischen Apothekenlabor.

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