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Plausibilitätsprüfung

Atropinsulfat-Augencreme

Auch Apotheken ohne Reinraum oder Laminar-Air-Flow-System (LAF) sind in der Lage, Arzneimittel zur Anwendung am Auge (Ophthalmica) herzustellen. Ophthalmica müssen steril sein. Augentropfen können sterilfiltriert und im nahezu geschlossenen System hergestellt werden. Halbfeste Ophthalmica stellen andere Anforderungen an die Apotheke.
Andreas Melhorn
03.02.2021  08:30 Uhr

Die PTA Gabi Galenik erhält von einer Kundin ein Rezept über »Atropin-Augensalbe 1 %«. Darauf klebt eine Haftnotiz des Augenarztes, auf der er bittet, sich bei Rückfragen in der Praxis zu melden. Zum Glück benötigt die Kundin die Augensalbe nicht sofort. Gabi notiert wie üblich die Telefonnummer der Kundin und verspricht anzurufen, sobald das Arzneimittel fertig hergestellt ist.

Die Wirkstoffe Atropin und Atropinsulfat wirken als Mydriatika und Zykloplegika. Sie erweitern die Pupillen beziehungsweise stellen die Augen ruhig. Normalerweise kommen sie in Augentropfen zum Einsatz, halbfeste Zubereitungen damit sind seltener. Gabi findet über eine Internetsuche, dass Atropinsulfat-Augensalben oder -cremes bei wiederkehrenden Augenentzündungen von Pferden verwendet werden. In einer alten »Roten Liste« findet Gabi eine Atropin-Augensalbe mit 1 Prozent Atropinsulfat (Monohydrat). Laut dortigen Angaben gehören zu den Anwendungsgebieten von Atropin-Augentropfen und -salben ebenfalls die Behandlung von Hornhautentzündung und -geschwüren.

Weil aus den von Gabi gefundenen Arzneimittelbezeichnungen teilweise nicht eindeutig hervorgeht, ob die Atropin-Base oder das Salz als Wirkstoff enthalten ist, lässt sich auch das Rezept diesbezüglich nicht eindeutig interpretieren. Da auf dem Rezept eine Augensalbe angegeben ist, würde sich die Base anbieten, die sich in der wasserfreien Grundlage lösen müsste. Suspensionsaugensalben können in der Apotheke praktisch nicht hergestellt werden. Die benötigte Teilchenzerkleinerung lässt sich nicht umsetzen. Die Teilchen müssen kleiner sein, als in der Apotheke sichergestellt werden kann. Eine Sterilisation lässt sich ebenfalls nicht durchführen.

Im Rezepturhinweis »Atropin und Atropinsulfat« von der Webseite des DAC/NRF findet Gabi Informationen, die ihr weiterhelfen. Atropin-Augensalben können theoretisch mit der Atropin-Base hergestellt werden. Es gibt jedoch zurzeit kein Atropin zu kaufen. Aus diesem Grund kann die Augensalbe nicht hergestellt werden. In die Augencreme kann Atropinsulfat (Monohydrat) eingearbeitet werden. Der Wirkstoff liegt dann gelöst vor.

Gabi erinnert sich, dass es eine Besonderheit bei der Bezeichnung »Atropinsulfat« gibt. Sie ist nämlich nicht eindeutig. Im Ph. Eur. befindet sich der Eintrag Atropinsulfat. Die dort angegebene Definition macht aber klar, dass es sich eigentlich um Atropinsulfat (Monohydrat) handelt. Die Bezeichnung Atropinsulfat kann sich also auf die Stoffbezeichnung oder die Bezeichnung der Arzneibuch-Monographie beziehen. In diesem Fall stellt das kein Problem dar, weil Gabi ohnehin in der Praxis anrufen muss. Sie kann das dabei leicht klären.

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