Auf den Geschmack gekommen |
Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ist ein sehr vielseitiges Wiesenkraut der Wegerichgewächse, das es 2014 zur Arzneipflanze des Jahres gebracht hat. Viele wissen zwar um seine benetzende und adstringierende Wirkung gegen Reizhusten, doch nur wenige Menschen nutzen das Kraut in der Küche.
Gesundheit: Durch seine sekundären Pflanzenstoffe wie Schleim- und Bitterstoffe wirkt der Spitzwegerich beispielsweise husten- und reizlindernd, entzündungshemmend und antibakteriell. Sein beachtlicher Gehalt an Vitamin C, Mineralien und Kieselsäure stärken, glaubt man der Volksmedizin, Haut, Knochen und Bindegewebe.
Blätter und Blüten des Spitzwegerichs haben überraschenderweise ein pilziges Aroma. / Foto: Adobe Stock/Harald Mizerovsky
Geschmack und Verwendung: Wiesen und Wegränder sind ab dem Frühjahr häufige Fundorte. Blätter und Blüten liefern im Mund einen Überraschungseffekt: Erinnern doch die Spitzwegerich-Aromen an Pilze. Besonders intensiv ist dies bei den noch knospig verschlossenen Blüten – zu erkennen an der dunklen Farbe der Blütenähre. Leicht in Butter oder Olivenöl gedünstet sind sie ein Gedicht. Aus jungen Spitzwegerich-Blättern lässt sich von März bis Anfang Mai beispielsweise eine Cremesuppe oder ein gedünstetes Gemüse zaubern oder man mixt sie roh mit anderen Salatsorten. Am besten werden die besonders zarten Blätter aus der Rosettenmitte geerntet. Zur Blütezeit wird die Bitternote dann zunehmend unangenehm. Werden die Wiesen regelmäßig gemäht, so treibt der Spitzwegerich wieder frisch aus – wobei die Frühjahrstriebe die aromatischsten sind. Die reifen schleimstoffhaltigen Samen lassen sich ähnlich wie Leinsamen etwa im Müsli oder Salat verwenden. Sie wirken mild abführend.
Sicherheit: Die schmalen, langen Blätter des Spitzwegerichs schießen wie spitze Lanzen aus dem Boden. Meist weisen diese fünf Blattadern auf – vor allem auf der Blattunterseite sichtbar. Die Blütenähre mit der dunklen Blütenknospe mit den ab Mai kleinen weißen Blüten. Spitzwegerich ist mit diesem Wissen unverwechselbar. Seine Wegerich-Verwandtschaft – der Breitwegerich und der Mittlere Wegerich – sehen ihm nur im weiteren Sinne ähnlich. Da sie aber auch essbar sind, wäre eine Verwechslung kein Problem.