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Facettensyndrom

Auslöser für Rückenschmerzen

Wenn Patienten über morgendliche Anlaufschmerzen und Schwierigkeiten beim Umdrehen im Bett berichten, kann das auf ein lumbales Facettensyndrom hindeuten. Die degenerative Erkrankung kleiner Gelenke in der Wirbelsäule kann ausstrahlende Schmerzen verursachen.
Nicole Schuster
04.09.2024  08:00 Uhr

Beim lumbalen Facettensyndrom handelt es sich um eine mögliche Ursache für chronische Rückenschmerzen. In Mitleidenschaft gezogen sind dabei die sogenannten Facettengelenke. Das sind die kleinen Gelenke zwischen den Wirbeln, die die Beweglichkeit und Stabilität der Wirbelsäule gewährleisten. Zwischen 10 und 41 Prozent der chronischen Rückenschmerzen sollen nach Schätzungen auf das Facettensyndrom zurückzuführen sein. Die Leitlinie »Spezifischer Kreuzschmerz«, die sich aktuell in Überarbeitung befindet, definierte es als lokalen lumbalen Kreuzschmerz, der ausstrahlen kann. 

Die Krankheit entsteht durch degenerative Veränderungen, Entzündungen oder Verletzungen der Facettengelenke. Altersbedingter Gelenkverschleiß oder Bandscheibenschäden sind mögliche Ursachen. Eine Fehlbelastung der Facettengelenke, zum Beispiel verursacht durch unzureichende muskuläre Stabilisierung, kann ebenfalls zu einem Facettensyndrom führen. Eine andauernde Fehlbelastung beschleunigt degenerative Veränderungen. Neben Verschleiß und mechanischen Ursachen gibt es weitere Faktoren, die Veränderungen der Facettengelenke und daraus resultierende Schmerzen hervorrufen können. Dazu gehören entzündliche Arthritiden (wie rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew oder reaktive Arthritis), Zysten, akute und chronische Infektionen sowie Traumen. Meistens ist die Lendenwirbelsäule betroffen, da sie die größte Last trägt. 

Schmerz provozieren

Patienten mit einem lumbalen Facettensyndrom klagen über tiefsitzende Rückenschmerzen, die sich oft auf die Gesäßregion und die Oberschenkel ausbreiten. Die Beschwerden werden durch Bewegung, besonders durch das Beugen und Strecken des Rückens, verstärkt, und können nach längerem Sitzen oder Stehen zunehmen. Mit Schmerzprovokationstests kann der Arzt das überprüfen. Schmerzen können bei Beteiligung der oberen lumbalen Facettengelenke in die Leiste, Hüfte oder den lateralen Oberschenkel ausstrahlen. Wenn die unteren lumbalen Facettengelenke betroffen sind, kann es bis in die laterale Wade schmerzen. Menschen, bei denen die Gelenke der Halswirbelsäule erkrankt sind, spüren Auswirkungen oft auch im Schulterbereich.

In Bauch- und Brustbereich können Schmerzen ausstrahlen, wenn die Brustwirbelsäule betroffen ist. Viele Patienten mit Facettensyndrom berichten über morgendliche Steifheit und eingeschränkte Beweglichkeit. Weitere mögliche Symptome sind Parästhesien, ein verstärktes Schmerzempfinden und Druckschmerz. 

Anamnestische Hinweise wie morgendlicher Anlaufschmerz, Umlagerungsschmerz beim Umdrehen im Bett oder Steifheitsgefühle deuten auf eine Ursache in den Facettengelenken hin. Viele der Symptome treten allerdings auch bei nicht spezifischem Kreuzschmerz auf, der spontan abheilen kann. Oft wird mit weiteren diagnostischen Maßnahmen erst einmal abgewartet, wenn kein Hinweis auf eine ernste Ursache besteht, die eine sofortige Behandlung erfordert. 

Die bildgebende Diagnostik kann Röntgenaufnahmen der betroffenen Wirbelsäulenabschnitte, MRT- oder CT-Untersuchungen umfassen. Festgestellte Veränderungen der Wirbelgelenke müssen jedoch nicht mit der Stärke der Beschwerden korrelieren. Einige Patienten empfinden kaum Schmerzen, während andere mit den gleichen degenerativen Gelenkschäden über chronische Beschwerden klagen.

Diagnostische Facettenblockaden per Facetteninfiltration gelten als zuverlässigste Nachweismethode eines Facettensyndroms. Dazu wird unter bildgebender Kontrolle eine Injektionskanüle bis zu den kleinen Zwischenwirbelgelenken vorgeschoben, um dort Lokalanästhetika zu injizieren. Wenn die Schmerzen daraufhin verschwinden, liegt höchstwahrscheinlich ein Facettensyndrom vor.

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