Bei Antibiotika ist Beratung wichtig |
Interaktionen mit Lebensmitteln sind dafür verantwortlich, dass Antibiotika weniger stark wirken, sich ihre Wirkung sogar verstärkt oder eventuell Vergiftungserscheinungen auftreten. Das kann zum Beispiel in Kombination mit Alkohol passieren. Der sogenannte Antabus-Effekt ist auf die Hemmung alkoholabbauender Enzyme zurückzuführen, dadurch reichert sich das giftige Abbauprodukt Acetaldehyd im Körper an. Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen und Übelkeit können die Folge sein. Die folgende Tabelle gibt Auskunft.
Zu beachten ist auch, dass einige Antibiotika wie Ciprofloxacin den Abbau von Coffein hemmen. Auch wenn der Rat bei manchem Patienten nicht gut ankommt: Während der Antibiotikaeinnahme verzichtet man am besten vollständig auf Alkohol und schränkt den Genuss coffeinhaltiger Getränke ein.
Calcium (Milch und Milchprodukte), Magnesium, Eisen, Zink | Koffeinhaltige Getränke | Grapefruit und Zubereitungen | |
---|---|---|---|
Ciprofloxazin | x | x | x |
Levofloxazin | x | ||
Moxifloxazin | x | ||
Norfloxazin | x | x | |
Ofloxazin | x | ||
Clarithromycin | x | ||
Erythromycin | x | ||
Levofloxazin | x | ||
Tetracycline | x |
Auch Grapefruit und ihre Zubereitungen sind keine guten Begleiter einer Antibiotikatherapie. Die enthaltenen Furanocumarine hemmen ein Cytochrom-P450-Isoenzym in der Darmwand. Dadurch nimmt die orale Bioverfügbarkeit vieler Arzneistoffe zu, deren Konzentrationen steigen auf ein toxisches Niveau, was Leber und Nieren schädigen kann. Selbst eine zeitversetzte Einnahme schützt davor nicht. Deshalb: keine Grapefruits oder sie enthaltende Präparate während der Einnahmedauer von Antibiotika.
Säfte sind eine gängige Arzneiform für Kinder, auch bei Antibiotika. Da sie in Lösung aber nicht lange haltbar sind, werden sie als Trockensäfte in Form von Pulvern oder Granulaten angeboten. Eine Fehlerquelle stellt die Zubereitung des Safts durch die Eltern dar. Bietet PTA an, diese bereits in der Apotheke vorzunehmen, ist die Konzentration des Saftes richtig eingestellt. Damit Eltern den Saft richtig dosieren, kann PTA die korrekte Dosis mit einem Permanent-Stift an der Außenseite der Dosierhilfe (Messlöffel oder Spritze) markieren. Mittels Dosierspritze kann ein Saft direkt in den Mund verabreicht werden. Dabei sollen Eltern den Saft an der Innenseite der Wange entleeren, damit kein Würge- oder Hustenreiz ausgelöst wird.