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Blasenschwäche

Bei Inkontinenz die beste Behandlung finden

Rund zehn Millionen Menschen in Deutschland leiden an unwillkürlichem Harnabgang. Nur ein Bruchteil vertraut sich dem Arzt an – obwohl den meisten geholfen werden kann.
AutorKontaktClara Wildenrath
Datum 04.08.2023  14:45 Uhr

Kraft den Muskeln

Die Therapie einer Blasenschwäche richtet sich in erster Linie nach den zugrunde liegenden Ursachen. Bei Belastungsinkontinenz, auch bei Mischformen, hat sich Beckenbodentraining in zahlreichen Studien als effektiv erwiesen. Dies gilt für Frauen nach einer Schwangerschaft ebenso wie für ältere Patientinnen. Die Kosten für entsprechende Kurse übernimmt in der Regel die Krankenkasse. Der Effekt bleibt jedoch nur erhalten, wenn das Erlernte zu Hause langfristig fortgeführt wird.

Biofeedback, Vaginalkonen (sogenannte Liebeskugeln oder Kegel zum Einführen in die Scheide), Elektrostimulation oder Magnetfeldstimulation erweitern das Muskeltraining. Auch Männer, die nach einer Prostataoperation an Inkontinenz leiden, können durch ein spezielles Schließmuskeltraining lernen, die Blase wieder besser zu kontrollieren.

Ein Pessar zum Einführen in die Scheide hilft bei Frauen mit Belastungsinkontinenz, die Harnröhre zu stabilisieren und den Verschlussdruck zu erhöhen. Das scheiben-, ring- oder würfelförmige Silikongebilde passt der Gynäkologe oder die Gynäkologin an. Die Patientin trägt es dauerhaft oder nur zu bestimmten Anlässen, zum Beispiel beim Sport.

Mehr Abstand

Bei einer Drang- oder Mischinkontinenz kann Beckenbodentraining ebenfalls dazu beitragen, die Symptome zu verringern. Viele Betroffene profitieren außerdem von einem Blasentraining unter Anleitung eines speziell ausgebildeten Physiotherapeuten. Ziel ist, die Zeitabstände des Wasserlassens allmählich zu verlängern. Dabei kann es helfen, Alkohol und Koffein zu reduzieren, auf eine geregelte Verdauung zu achten und eventuelles Übergewicht abzubauen. Bei pflegebedürftigen Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen (zum Beispiel Demenz) verbessert sich die Kontinenz oft, wenn die Betreuenden sie regelmäßig zur Blasenentleerung auffordern.

Lokale Estrogenbehandlung

Frauen mit Inkontinenzbeschwerden in und nach den Wechseljahren kann eine lokale Hormonbehandlung mit Estrogencreme oder -zäpfchen helfen. Sie polstert die ausgedünnte Scheiden- und Harnröhrenschleimhaut auf. Das kann die Symptome nicht nur bei Belastungs-, sondern auch bei Dranginkontinenz oder Reizblase lindern. Meist enthalten solche topischen Präparate das bioidentische »Schleimhauthormon« Estriol. In sehr niedrigen Dosierungen halten die meisten Experten dies auch nach einer Brustkrebserkrankung für hinreichend sicher. Durch eine systemische Hormonersatztherapie verschlechterten sich in Studien dagegen bestehende Inkontinenzsymptome und das Risiko für eine neu auftretende Blasenschwäche stieg.

Für Frauen mit mittelschwerer bis schwerer Belastungsinkontinenz ist in Deutschland auch das Antidepressivum Duloxetin (Yentreve®) zugelassen. Der Wirkstoff zählt zu den selektiven Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern und erhöht den Verschlussdruck des Blasensphinkters.

Durch die Kombination mit Beckenbodentraining ließ sich in Studien die Wirkung noch steigern. Vor allem zu Beginn der Therapie klagen allerdings viele Patientinnen über Nebenwirkungen wie Übelkeit, Mundtrockenheit oder Schlafstörungen. Meist lassen diese nach etwa vier Wochen nach. Wegen der häufigen unerwünschten Wirkungen wird die Therapie einschleichend begonnen.

Das Apothekenteam sollte die Kundin bei der Abgabe auch darauf hinweisen, dass sie die Behandlung nicht abrupt abbrechen, sondern die Dosis über mindestens zwei Wochen schrittweise reduzieren sollte. Andernfalls sind Entzugserscheinungen möglich.

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