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Blasenschwäche

Bei Inkontinenz die beste Behandlung finden

Rund zehn Millionen Menschen in Deutschland leiden an unwillkürlichem Harnabgang. Nur ein Bruchteil vertraut sich dem Arzt an – obwohl den meisten geholfen werden kann.
AutorKontaktClara Wildenrath
Datum 04.08.2023  14:45 Uhr

Den Drang verringern

Die am häufigsten verschriebenen Medikamente bei Dranginkontinenz und überaktiver Blase sind Anticholinergika (auch Antimuskarinika genannt, zum Beispiel Oxybutynin, Propiverin, Trospiumchlorid). Sie blockieren die sogenannten muskarinischen Rezeptoren des Austreibungsmuskels und bremsen dadurch übermäßige Kontraktionen. Weil ihre Wirkung aber nicht nur an der Harnblase ansetzt, sondern im ganzen Körper die glatte Muskulatur beeinflusst, treten oft unerwünschte Wirkungen wie Mundtrockenheit, Verstopfung, eingeschränkte geistige Leistungsfähigkeit oder Benommenheit auf. Präparate mit verzögerter Wirkstofffreisetzung oder transdermale Pflaster zeigten in Studien generell eine geringere Nebenwirkungsrate, während sie bei oralem, unretardiertem Oxybutynin am höchsten lag.

Insbesondere bei älteren, multimorbiden Patienten sollte Letzteres deshalb laut der medizinischen Leitlinie gemieden werden. Vorsicht ist auch geboten, wenn Menschen mit Blasenschwäche gleichzeitig andere Medikamente mit anticholinerger Wirkung einnehmen, etwa Amantadin oder L-Dopa bei einer Parkinson-Erkrankung, Antihistaminika oder Neuroleptika wie Phenothiazin oder Clozapin. Diese können sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken.

Als besser verträglich hat sich der β3-Rezeptoragonist Mirabegron (Betmiga®) erwiesen. Er bewirkt, dass sich die Blasenmuskulatur entspannt und der Harndrang abnimmt. Als Nebenwirkung kann allerdings der Blutdruck steigen. Die Dosis bludrucksenkender Medikamente muss der Arzt in diesem Fall anpassen. Bei Bedarf kann er Mirabegron auch zusätzlich zu einem Anticholinergikum verschreiben.

Besser schlafen

Bei häufigem nächtlichen Harndrang mit oder ohne Einnässen kann Desmopressin die Symptome lindern. Das synthetische Hormon verringert die Urinmenge, die von den Nieren in die Blase gelangt. Die Wirkung hält etwa acht bis zwölf Stunden an, die Anwendung erfolgt als Nasenspray, Tablette oder Schmelztablette. Bei älteren Patienten, die zusätzlich beispielsweise Diuretika oder Sulfonylharnstoffe nehmen, kann der Natriumspiegel im Blut durch Desmopressin jedoch stark absinken. Das sollte regelmäßig kontrolliert werden.

Männer mit einer gutartigen Prostatavergrößerung, die die Harnröhre verengt, erhalten oft einen prostataselektiven α1-Rezeptorenblocker (zum Beispiel Tamsulosin, Alfuzosin, Silodosin). Diese Medikamente bewirken, dass die glatte Muskulatur in der Prostata und in der Harnröhre erschlafft. Das erleichtert die Blasenentleerung und verringert die Restharnbildung sowie das Nachträufeln. Zu den Nebenwirkungen zählen Schwindel, Kopfschmerz und eine zum Teil deutliche Blutdrucksenkung. Am geringsten waren diese Nebenwirkungen in Studien unter Tamsulosin.

Mit ärztlicher Unterstützung lässt sich die Blasendichtigkeit heute bei den allermeisten Inkontinenzpatienten verbessern – und die Lebensqualität damit erheblich steigern. Nicht immer aber führt die Behandlung zur kompletten Heilung. In diesen Fällen tragen geeignete Inkontinenzvorlagen aus der Apotheke dazu bei, dass die Betroffenen wieder mehr am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Zur Pflege der durch den ständigen Urinkontakt gereizten Intimregion empfehlen sich fettreiche Wasser-in Öl-Emulsionen, zum Beispiel mit Bisabolol, Harnstoff oder Hamamelis. Spezielle Barrierecremes schützen vor Hautschäden. Bei der Auswahl geeigneter Produkte kann das Apothekenteam Menschen mit Blasenschwäche kompetent und diskret beraten.

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