PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Chronische Wunde im Mund

Bei Parodontitis leidet der ganze Körper

Bei Volkskrankheiten denken die meisten Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus oder chronische Atemwegserkrankungen. Dabei unterschätzen sie die Auswirkungen, die andauernde Entzündungen im Mund haben können.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 03.03.2023  14:45 Uhr

Biofilme als stille Gefahr

Die Zahnfleischentzündung lösen Bakterien aus, die sich oberflächlich auf den Zähnen, am Zahnfleischrand und in den Zahnzwischenräumen befinden. Der dentale Biofilm (Plaque) besteht aus Eiweißen, Polysacchariden, Zellbestandteilen und Mikroorganismen. Er entwickelt sich aus den weichen Zahnbelägen, die sich täglich auf den Zähnen bilden. Wenn die Mundhygiene nicht ausreicht, können sich weitere Bakterien, Speichelbestandteile und Nahrungsreste an die Beläge anlagern. Der Plaque verhärtet und lässt sich nicht mehr leicht entfernen. Wenn sich mineralische Speichelbestandteile wie Calciumsalze anlagern, wird der Plaque schließlich zu Zahnstein, den nur noch ein Zahnarzt entfernen kann. Die Bakterien im Biofilm können eine Entzündung des Zahnfleischs verursachen, die sich schließlich chronifizieren und auf den Zahnhalteapparat (Parodontium) übergehen kann. Wird solch eine Gingivitis behandelt, ist sie vollständig reversibel.

Bei der Parodontitis lockert sich der Verbund zwischen Zahnhalteapparat und Wurzeloberfläche. In den Spalt nisten sich Bakterien ein. Parodontopathogene Keime setzen zytotoxische Substanzen und proteolytische Enzyme wie Proteasen und Kollagenasen frei. Diese zerstören allmählich den Zahnhalteapparat. Zusätzlich werden die Strukturen durch die Immunantwort des Organismus geschädigt. Die Entzündung dringt tiefer in die Tasche ein und es geht immer mehr parodontales Gewebe verloren. Der Spalt zwischen Zahnfleisch und Zahn wird tiefer. Während bei gesunden Zähnen das Zahnfleisch bis zur Schmelz-Zement-Grenze des Zahnes reicht, vergrößert sich die Distanz bei geschädigtem Gewebe. Zahnärzte messen den Attachmentverlust als sogenanntes CAL (klinisches Attachmentlevel, Clinical Attachment Level). Radiologisch können sie einen Konchenabbau nachweisen. 

Nicht nur der Mund betroffen

Im Mundraum bereiten freiliegende Zahnhälse Beschwerden und stören kosmetisch. Wenn Zähne verloren gehen, beeinträchtigt das die Kaufunktion und die Ästhetik. Eine systemische Gefahr geht von Entzündungen und Abszessen in den Zahnfleischtaschen aus. Sie bilden ein Reservoir für Bakterien. Die Erreger können sich über die Blutbahn im Körper ausbreiten und Organe wie Herz oder Nieren angreifen. Es besteht ein Zusammenhang zwischen parodontalen Infektionen und systemischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus und kardiovaskulären Erkrankungen. Bei werdenden Müttern können die Infektionen Schwangerschaftskomplikationen Vorschub leisten.

Die Parodontitis kann in den Stadien I bis IV vorliegen. Das Stadium bestimmen Ärzte abhängig vom Schweregrad und der Komplexität der Erkrankung. Zur Behandlung gibt es die S3-Leitlinie »Die Behandlung von Parodontitis Stadium I bis III«. Dabei handelt es sich um die deutsche Implementierung der S3-Leitlinie »Treatment of Stage I–III Periodontitis« der European Federation of Periodontology (EFP). Die Therapieempfehlungen für das Stadium IV werden aktuell für Deutschland implementiert, sie existieren ebenfalls bereits als Leitlinie der EFP.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa