Besser statt mehr essen |
Barbara Döring |
02.04.2025 16:00 Uhr |
Beim Trinken dürfen es gerne etwas mehr als die üblicherweise empfohlenen 1,5 l sein. Mindestens 2 l Mineral- oder Leitungswasser oder auch mal ungesüßte Tees oder stark verdünnter Fruchtsaft sind ideal. Ab und an ist auch mal eine Limo oder ein alkoholfreies Bier erlaubt. Allerdings sollten kalorienhaltige Getränke die Ausnahme bleiben. Sogenannte »alkoholfreie« Getränke enthalten zudem bis zu 0,5 Prozent Alkohol. Bei einem halben Liter »alkoholfreiem« Bier entspräche das immerhin etwa 2,5 ml reinem Alkohol. Trinkt eine Schwangere ein alkoholfreies Getränk langsam, baut ihr Körper den zugeführten Alkohol schnell ab, informiert die Geburtsmedizin der Berliner Charité auf ihrer Website. Eine Gefährdung des Kindes sei deshalb nicht zu erwarten.
Anders sei das jedoch, wenn mehrere »alkoholfreie« Biere schnell hintereinander konsumiert würden. Frauen, die ruhigen Gewissens genießen möchten, sollten auf Getränke ausweichen, die tatsächlich als auf dem Etikett mit 0,0 Prozent ausgewiesen sind.
Auch koffeinhaltige Getränke sind erlaubt. Allerdings sollte die Menge Koffein täglich 200 mg, also etwa zwei Tassen Filterkaffee, nicht überschreiten. Größere Mengen Koffein könnte das Ungeborene nur schwer abbauen. Tabu sind alkoholische Getränke, da eine gänzlich unbedenkliche Alkoholmenge nicht festgelegt werden kann.
Ganz ohne Nahrungsergänzung geht es in der Schwangerschaft nicht. Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure und Jod ist allein über die Nahrung nicht möglich. Schon wenn eine Schwangerschaft geplant ist und in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft ist für eine gesunde Zellteilung die Einnahme von Folsäure ratsam. 400 μg sollten es sein, wenn die Frau bereits vor der Schwangerschaft Folsäure eingenommen hat, 800 μg wenn sie erst in der Schwangerschaft damit beginnt. Für die geistige und psychomotorische Entwicklung braucht der Fetus zudem 100 bis 150 μg Jod täglich über die gesamte Zeit der Schwangerschaft als Supplementation.
Bei Schilddrüsenerkrankungen der Frau ist die Jodeinnahme immer ärztlich abzuklären. Meeresalgen enthalten oft sehr hohe Mengen des Spurenelements. Da sich der Gehalt nur schwer abschätzen lässt, sollten Frauen in der Schwangerschaft besser darauf verzichten. Die Verwendung von jodiertem Speisesalz ist dagegen zu empfehlen. Auch Milch, Milchprodukte und Meeresfisch tragen zur Jodversorgung bei. Frauen, die nicht regelmäßig Fisch essen, sollten die langkettige Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) einnehmen, um auf die empfohlene Zufuhr von 200 mg DHA täglich zu kommen.
Der Bedarf an Eisen steigt in der Schwangerschaft fast auf das Doppelte. Bei einem Mangel leidet die Sauerstoffversorgung von Mutter und Kind und die gesunde Entwicklung des Ungeborenen kann gestört sein. Da Eisenmangel verbreitet ist und der erhöhte Bedarf oft über die Nahrung nicht gedeckt wird, sollten Frauen schon bei Kinderwunsch daran denken, ihre Eisenspeicher mit eisenreicher Ernährung und gegebenenfalls einem Supplement zu füllen.