Besser statt mehr essen |
Barbara Döring |
02.04.2025 16:00 Uhr |
Unsicherheit besteht oft, was Essen und Allergien angeht. Lässt sich durch den Verzicht bestimmter Lebensmittel eine Allergie beim Ungeborenen vermeiden? Schwangere, die selbst keine Allergie haben, sollten keine speziellen Speisen meiden, sondern sich im Gegenteil möglichst abwechslungsreich ernähren. Untersuchungen zeigen, dass eine allergenarme Kost in der Schwangerschaft das Allergierisiko beim Kind nicht reduziert. Es gibt Hinweise, dass der regelmäßige Verzehr von fettreichem Fisch zur Allergieprävention sinnvoll ist. In einer kontrollierten Studie konnte die Supplementation von mehr als 2 g Omega-3-Fettsäuren täglich während der Schwangerschaft das Asthmarisiko des Kindes um die Hälfte reduzieren.
Eine ausgewogene und vielfältige Ernährung garantiert nicht nur eine gute Nährstoffversorgung. Die Ernährung der Mutter beeinflusst auch den Geschmack des Fruchtwassers und prägt so spätere Vorlieben des Kindes. Ein abwechslungsreiches Angebot schult seinen Geschmackssinn und kommt so dem Genusserleben zugute.
Unter werdenden Müttern ist die Louwen-Diät zunehmend populär. Sie soll helfen, leicht und schmerzfrei zu gebären. Sie basiert auf Beobachtungen von Professor Frank Louwen, Leiter der Geburtshilfe und Pränatalmedizin der Universitätsmedizin Frankfurt am Main. Durch den Verzicht auf einfache Kohlenhydrate wie Zucker und Weißmehl in den letzten sechs bis acht Wochen vor der Geburt sollen hohe Spiegel an Insulin vermieden werden, die vermutlich mit der Wirkung von Prostaglandin in Konkurrenz stehen. Das Gewebshormon senkt die Schmerzempfindlichkeit und hilft, den Muttermund zu öffnen. Die Diät kann sinnvoll sein, sollte aber bei Stoffwechselerkrankungen ärztlich abgesprochen werden.