Brotduft hat etwas Heimeliges, oder? Mit den richtigen Rezepten ist es gar nicht so schwer, selbst gesunde Brote zuzubereiten. / © Getty Images/Yoss Sabalet
Brot gehört zu den beliebtesten Lebensmitteln der Deutschen. Ganze 58 kg dieser Backware werden hierzulande pro Person im Jahr vertilgt, sagt die Statistik. Das entspricht täglich drei bis vier Scheiben. In mediterranen Ländern und etwa den USA ist der Brotkonsum deutlich geringer. Im Deutschen Brotregister des Deutschen Brotinstituts sind derzeit mehr als 3000 unterschiedliche Brotspezialitäten aufgeführt. Kein anderes Land der Erde hat mehr Brotsorten.
Der Deutschen liebstes Brot ist die Mischvariante aus Weizen- und Roggenmehl. Dabei gebe es viel mehr gesunde und leckere Alternativen, betont die Professorin für Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg im Gespräch mit PTA-Forum. »Die Spanne zwischen Weißmehltoast und ballaststoffreichem Vollkornbrot mit Nüssen und Samen ist enorm, was Inhaltsstoffe und damit gesundheitsfördernde Effekte betrifft. Schließlich will man möglichst wertvolle Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe zuführen statt leerer Kohlenhydrate.« Mit welchen Zutaten man sich beim Brotkonsum einen gesundheitlichen Mehrwert eressen kann, beschreibt die Bestsellerautorin in ihrem neuesten Buch, das sie zusammen mit Brotsommelier Johannes Dackweiler herausgebracht hat (siehe Buchtipp).
Den Low-Carb-Trend sieht die Ernährungswissenschaftlerin kritisch. »Aus wissenschaftlicher Sicht ist es nicht sinnvoll, Getreide- und vor allem Vollkornprodukte vom Speiseplan zu streichen. Zahlreiche Studien belegen ihre Bedeutung für unsere Gesundheit. Verzichtet man darauf, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Dysbiosen des Darmmikrobioms oder Diabetes.« Sie betont, dass es allein mit Obst und Gemüse oft nicht gelingt, den Bedarf an Ballast- und sekundären Pflanzenstoffen sowie pflanzlichem Eiweiß zu decken. »Dann fehlen wichtige schützende Nährstoffe. Weder Obst- noch Gemüseverzehr haben einen vergleichbaren Einfluss wie Getreidefasern und Vollkornprodukte auf Arteriosklerose oder auch das Brustkrebsrisiko.«