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Moderne Methoden

Brustkrebs behandeln – diese Therapien gibt es

Die Heilungschancen bei Brustkrebs sind heute besser denn je. Durch die individuelle Kombination von Operation, Bestrahlung, Chemo- und Hormontherapie lässt sich der Tumor oft dauerhaft beseitigen. Moderne Behandlungsmethoden minimieren gleichzeitig die Belastung für die Patientin.
AutorKontaktClara Wildenrath
Datum 02.10.2025  16:00 Uhr

Endokrine Therapie

Bei drei von vier Betroffenen wächst der Brustkrebs abhängig von weiblichen Geschlechtshormonen. Die Krebszellen besitzen dann Rezeptoren für Östrogen und/oder Progesteron (abgekürzt ER und PR oder PgR), die der Pathologe in einer Gewebeprobe nachweisen kann. Diesen Tumortyp nennen Fachleute auch luminales Karzinom. Das Wachstum von ER- und PR-positiven Tumoren und potenziellen Absiedlungen lässt sich durch eine endokrine Therapie bremsen. In der Regel beginnt sie nach dem Ende der Chemotherapie und die Patientin muss sie fünf bis zehn Jahre fortführen. Das senkt das Rezidivrisiko um bis zu 50 Prozent und die Gesamtmortalität um etwa ein Drittel. 

Bei prämenopausalen Frauen geschieht das durch Antiöstrogene. Sie blockieren nicht die Produktion von Östrogen, sondern besetzen dessen Bindungsstellen an den Tumorzellen. Dadurch kann das Hormon seine wachstumsfördernde Wirkung nicht entfalten. Der selektive ER-Modulator (SERM) Tamoxifen gehört bereits seit über 50 Jahren zu den Standardmedikamenten in der endokrinen Brustkrebstherapie (Handelsnamen: Nolvadex®, Kessar®, Mandofen® und andere).

Die Patientinnen nehmen in der Regel täglich eine 20mg-Tablette ein. Weil Tamoxifen die Östrogenwirkung im ganzen Körper hemmt, treten unter der Therapie oft wechseljahresartige Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen auf. Auch das Thrombose- und Embolierisiko steigt. Mögliche weitere Nebenwirkungen sind beispielsweise Kopfschmerzen, Wassereinlagerungen im Gewebe, Blutbildveränderungen, Übelkeit, Wadenkrämpfe und Trübungen der Augenlinse (grauer Star). Wichtig zu wissen: Frauen können trotz der Tamoxifen-Behandlung schwanger werden und benötigen einen sicheren, nichthormonellen Empfängnisschutz.

Das seit 2004 erhältliche Fulvestrant (Faslodex® und Generika) besetzt ebenfalls die Östrogenrezeptoren, schaltet sie aber anders als Tamoxifen komplett aus. Außerdem fördert es den Abbau der Hormonrezeptoren, so dass deren Konzentration abnimmt. Der Rezeptorantagonist ist jedoch nur für Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs zugelassen. Er wird anfangs zweiwöchentlich, später einmal monatlich intramuskulär gespritzt. Ähnlich wie Fulvestrant wirkt auch das seit 2023 verfügbare, oral einzunehmende Elacestrant (Orserdu®). Die Verordnung ist allerdings an bestimmte Bedingungen geknüpft – beispielsweise eine nachgewiesene Mutation des ER-Gens ESR1, die den Tumor resistent gegen andere Antiöstrogene macht.

Prämenopausale Frauen mit ER-positivem Brustkrebs und einem hohen Rezidivrisiko erhalten zusätzlich zu Tamoxifen oft ein sogenanntes GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon) -Analogon. Diese Wirkstoffe – zum Beispiel Leuporelin oder Goserelin – blockieren in der Hirnanhangdrüse das Signal an die Eierstöcke, Östrogen auszuschütten. Dadurch kommt die körpereigene Produktion des weiblichen Geschlechtshormons praktisch komplett zum Erliegen. Die Folge ist eine künstlich ausgelöste Menopause mit den typischen Wechseljahresbeschwerden und einer Verringerung der Knochendichte. Anders als nach der operativen Entfernung oder Bestrahlung der Eierstöcke können jüngere Patientinnen nach einer antihormonellen Therapie jedoch oft noch schwanger werden: Nach dem Ende der Therapie verschwinden die Beschwerden und die Menstruationsblutung setzt meist wieder ein.

GnRH-Analoga werden als Injektion unter die Haut verabreicht, entweder als Einmonats- oder als Dreimonats-Depot. Manchmal erhalten sie junge Frauen auch während der Chemotherapie, um die Eierstockfunktion vorübergehend zu unterdrücken. Das kann helfen, die Fruchtbarkeit zu erhalten.

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