Chronischen Verlauf bei Handekzem verhindern |
Ein Epikutantest beim Arzt kommt den möglichen Auslösern auf die Spur. Mittels spezieller Pflaster werden die Testsubstanzen auf die Haut aufgebracht und verbleiben dort für ein bis zwei Tage. Für die Test stehen verschiedene standardisierte Testsubstanzen und -reihen zur Verfügung, darunter auch spezielle Reihen für Berufsgruppen. Sie enthalten zum Beispiel Allergene aus dem Friseurhandwerk, Baugewerbe oder medizinischen Berufen.
Beim Epikutantest werden mögliche auslösende Stoffe mittels spezieller Pflaster auf die Haut aufgebracht. / © Adobe Stock/Katarzyna Leszczynsk
Eine seltene Sonderform des allergischen Handekzems stellt die Proteinkontaktdermatitis dar. Hierbei entwickelt sich das Ekzem nach einer immunologischen Sensibilisierung vom Soforttyp (Typ I); häufige Auslöser sind Proteinallergene wie Latex. Der sogenannte Pricktest gibt nach wenigen Minuten Hinweise auf die erhöhte Allergiebereitschaft.
Das Wissen um die Auslöser und nachfolgend das konsequente Meiden sind die ersten und wichtigsten Schritte zur Besserung. PTA sollten die Patienten jedoch darauf hinweisen, dass eine Testung bei akuten Hautveränderungen in der Regel nicht sinnvoll ist. Das gilt auch, wenn kürzlich Antihistaminika eingenommen wurden, denn ein Hauttest ist erst nach einer mehrtägigen Einnahmepause aussagekräftig.
Atopiker leiden dreimal häufiger als der Bevölkerungsdurchschnitt unter Handekzemen. Ihre genetische Veranlagung bedingt eine gestörte Hautbarriere mit einem erhöhten Risiko für Neurodermitis, irritativ-toxische sowie kontaktallergische Handekzeme. Häufig liegt bei ihnen ein Mischbild der verschiedenen Formen vor.
Eine Mutation im sogenannten Filaggrin-Gen spielt bei Atopikern eine besondere Rolle. Filaggrin ist ein essenzielles Strukturprotein, das für die Bildung und Stabilität der Hornschicht verantwortlich ist. Es unterstützt die Verhornung der Hautzellen, trägt zur Bindung von Feuchtigkeit bei und verhindert so das Eindringen von Schadstoffen, Allergenen und Keimen. Bei Menschen mit einer Filaggrin-Mutation ist die Hornschicht jedoch deutlich durchlässiger: Die Haut verliert verstärkt Feuchtigkeit und kann ihre Schutzfunktion nur unzureichend erfüllen. Eine verminderte Lipidsynthese in der Oberhaut des Atopikers verstärkt die Trockenheit. Dieses Zusammenspiel macht die Haut besonders anfällig für Reizstoffe und führt zu einer erhöhten Entzündungsbereitschaft.
Die genetische Prädisposition erklärt zum Teil, warum manche Personen bereits bei geringer Belastung mit Hautreizstoffen oder Allergenen ein Handekzem entwickeln, während andere auch bei intensiver Exposition symptomfrei bleiben.
Weitere belastende Faktoren für eine Handekzem sind mechanische Reize, klimatische Bedingungen wie Kälte und Trockenheit. Das Zusammenspiel der vielfältigen Faktoren kann die Entstehung und Chronifizierung eines Handekzems erheblich begünstigen.