Zusätzlich ist es sinnvoll, Dermokosmetika zu verwenden, die eine gute Portion an Feuchthaltefaktoren enthalten, allen voran Harnstoff, Milchsäure, Glycerol, Pyrrolidoncarbonsäure oder Hyaluronsäure, um die Restfeuchte an epidermalem Wasser in der Haut zurückzuhalten und zu erhöhen. In der Säuglings- und Kleinkindpflege sei man mit Glycerol-haltigen Topika auf der sicheren Seite, empfiehlt Neurodermitis-Spezialistin Staubach. Urea-Nebenwirkungen wie Hautirritationen, Rötungen und Berennen träten bei den Kleinen besonders häufig auf.
Bezüglich der Grundlage der Basistherapeutika bei atopischer Dermatitis ist Folgendes zu beachten: Während akut entzündete Haut mit nässenden Ekzemen nach wasserhaltiger Pflege verlangt (»feucht auf feucht«), braucht trockene, nicht entzündete Haut lipophile Grundlagen (»fett auf trocken«). Je akuter das Ekzem, also je röter die Haut, desto höher sollte der Wassergehalt der Grundlage sein, je trockener die Haut, desto lipophiler sollte die Formulierung ausfallen. Die Grundlage der Basistherapie richtet sich aber auch nach der Jahreszeit und den individuellen Vorlieben der Patienten.
Oberster Grundsatz eines geeigneten Präparates ist deshalb laut Staubach: »Die Formulierung muss dem Patienten von der Haptik her angenehm sein. Nur dann wird er es auch dauerhaft und in ausreichender Menge anwenden.« Ihr Tipp: Bei einem Vorabtest in der Offizin solle der Betroffene nicht nur mit der Fingerbeere testen, sondern die Zubereitung großflächiger auf dem Handrücken verteilen.
Die Auslobung »Hautverträglichkeit dermatologisch nachgewiesen« auf der Verpackung bedeutet lediglich, dass das dazugehörige Präparat in der Regel an hautgesunden Freiwilligen unter Aufsicht von Dermatologen getestet und für gut befunden wurde. Über individuelle Befindlichkeiten kann diese Angabe freilich nichts aussagen.
Auf Auslobungen wie »für Allergikerhaut geeignet« oder »hypoallergen« sei kein Verlass, so der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) auf seiner Website. Letzteres bedeutet lediglich, dass keine bekanntermaßen allergieauslösenden Substanzen enthalten sind. Das schließt jedoch nicht aus, dass der Anwender auf eine andere Substanz dennoch mit Unverträglichkeiten reagieren kann.
Auch chemisch-synthetische Konservierungsmittel bringen ein gewisses irritierendes und allergisierendes Potenzial mit sich. Die p-Hydroxybenzoesäureester, auch PHB-Ester genannt, sind die am häufigsten in Pflegeprodukten eingesetzten Konservierungsstoffe. Methyl-, Ethyl-, Butylparaben und Co. können zwar unstrittig Kontaktallergien auslösen. Der Betroffene reagiert dann auch auf andere Substanzen, die im Molekül p-Hydroxygruppen besitzen. Doch in Relation zu ihrem häufigen Einsatz auch in Arzneimitteln, Lebensmitteln oder Kosmetika geschieht dies nicht so oft, wie man aufgrund der häufig geäußerten Kritik vermuten könnte.