PTA-Forum online
Palliativmedizin

Dem Ende den Schrecken nehmen

Palliativversorgung ist Aufgabe spezialisierter Teams, findet aber auch täglich in Apotheken statt: zum Beispiel bei der Beratung von Schwerkranken, wenn sie ihr Rezept einlösen. Dafür brauchen PTA und Apotheker kein spezifisches zusätzliches Wissen, sondern Empathie und einen Blick für das Wesentliche.
Anna Carolina Antropov
04.03.2022  15:00 Uhr

Keine Furcht

Denn zwischen Stammkunden und pharmazeutischem Personal entwickelt sich über die Zeit ein Vertrauensverhältnis, sodass – nicht zuletzt durch den niedrigschwelligen Zugang – Themen zur Sprache kommen können, die beim Arzt vor Aufregung vergessen werden oder als nicht der Rede wert erscheinen.

Verständlicherweise sind Krankheit, Tod und Sterben Themen, bei denen passende Worte mitunter schwerfallen. Niemand möchte etwas Falsches sagen. PTA Büsel erinnert: »Doch eigentlich gehen wir in der Apotheke mit Angehörigen und Patienten gleich um, egal ob nun Palliativpatient oder normaler Kranker.« Sie ermuntert, keine falsche Scham vor solchen Gesprächen zu haben. »Man ist ja bei jedem Patienten einfühlend und versucht das Medikament sowie die Einnahme zu erklären und auf mögliche Symptome hinzuweisen.«

Dennoch gibt es einige grundlegende Aspekte für die Kommunikation mit dieser Personengruppe. Der wichtigste vorab: Die Beratung und Unterstützung von Patient und Angehörigem gelingt nur mit patientenzentrierter Kommunikation. Im Fokus stehen dabei die aktuellen Beschwerden, Bedürfnisse sowie etwaige Probleme. Je nach verordnetem Medikament bietet sich eine Frage nach Symptomen oder der Verträglichkeit an. »Wir fragen zum Beispiel: Wie ist es mit den Schmerzen?«, erzählt sie von ihrem Alltag. Wenn der Patient sage, es sei gut, dann passe es.

Vielleicht hat der Patient auch Fragen zur Anwendung oder fürchtet Nebenwirkungen? Je klarer körperliche und emotionale Probleme wahrgenommen und geäußert werden, desto besser lassen sie sich behandeln oder eine Lösung finden. Der Patient empfindet im besten Fall Selbstwirksamkeit, fühlt sich ernst genommen und gesehen. Aktives Zuhören, also Nachfragen, ob man alles richtig verstanden hat, unterstützt das Gespräch.

Dabei bilden Aufrichtigkeit, Empathie und Ehrlichkeit die Basis. Letzteres bedeutet jedoch nicht, dass mehr Details genannt werden müssen, als der Patient hören möchte. Auch falsche Hoffnung nutzt dem Patienten nichts, sondern wirkt unangemessen und verspielt Vertrauen. Bricht ein Patient in der Apotheke in Tränen aus, dürfe man also keinesfalls reflexartig Floskeln wie »alles wird wieder gut« anbringen. »Stattdessen darf man durchaus einmal nichts sagen und einfach da sein«, so Rémi. Und wenn dabei die Offizin voller Kunden ist? »Für mich würde dann passen zu sagen: Wollen Sie sich kurz nebenan in den Beratungsraum setzen und ich komme gleich zu Ihnen, wenn es etwas leerer ist? Oder wir tauschen uns in den nächsten Tagen aus, wenn wir ein bisschen Zeit haben?« 

Betreten Angehörige erstmals nach dem Tod ihre Stammapotheke, dürfen Mitarbeiter sie ihrer Meinung nach ruhig ansprechen und ihr Beileid aussprechen. Schließlich sei der Verlust ohnehin präsent. »Auch wenn unser Fokus klar auf dem Körper liegt, gehört zu unserem Berufsalltag viel mehr als nur das Körperliche«, erinnert die Apothekerin.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa