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Palliativmedizin

Dem Ende den Schrecken nehmen

Palliativversorgung ist Aufgabe spezialisierter Teams, findet aber auch täglich in Apotheken statt: zum Beispiel bei der Beratung von Schwerkranken, wenn sie ihr Rezept einlösen. Dafür brauchen PTA und Apotheker kein spezifisches zusätzliches Wissen, sondern Empathie und einen Blick für das Wesentliche.
Anna Carolina Antropov
04.03.2022  15:00 Uhr

Wer leidet?

Einige Symptome belasten die Angehörigen mehr als den Patienten. Ein klassisches Beispiel dafür ist die Rasselatmung. Sie tritt in den letzten Stunden und Tagen unmittelbar vor dem Tod auf, wenn der Mensch zunehmend zu schwach wird, um Sekret abzuhusten. Auch Schluckreflexe funktionieren oft nicht mehr gut, wodurch sich Sekret in der Luftröhre bei jedem Atemzug geräuschvoll auf und ab bewegt. Üblicherweise verzichten Ärzte auf das Absaugen, um dem Kranken unnötige Maßnahmen zu ersparen. Denn tatsächlich beeinträchtigt die Rasselatmung die Sterbenden selbst wohl nicht, Ein- und Ausatmung werden dadurch nicht behindert. »Ich finde es wichtig, die Angehörigen auf solche Situationen vorzubereiten – also, dass das normal ist«, erklärt Büsel. Denn für die Familie ist dieses Rasseln nur schwer zu ertragen. Anticholinergika können die Rasselatmung reduzieren. Tatsächlich wird der Patient dabei aber in erster Linie therapiert, um das Umfeld zu entlasten.

Wirkstoffe wie Butylscopolamin besitzen für diese Indikation keine Zulassung, werden also Off Label eingesetzt. In der Palliativversorgung ist das keine Seltenheit. Einerseits fehlen insbesondere bei sehr alten Wirkstoffen wirtschaftliche Interessen der Hersteller, für hohe Kosten die Zulassung zu erweitern, obwohl mehr als genug Daten vorliegen. Andererseits hapert es teilweise schlichtweg an Alternativen, sodass den Behandlern nichts anderes übrig bleibt, als auszutesten, ob ein Medikament beispielsweise subkutan verabreicht werden kann oder gegen ein Symptom hilft. »Das erfordert natürlich wesentlich mehr Sicherheitsüberlegungen als Morphin bei Atemnot«, erklärt Rémi. Sie arbeitet an einem großen Projekt, um Versorgungsstrukturen für gängige Arzneimittel in der Palliativversorgung klare Empfehlungen zum Off- Label-Gebrauch an die Hand zu geben.

Kaum Appetit

Auch Appetitmangel, mangelnde Flüssigkeitszufuhr und die zunehmende (Tumor-)Kachexie besorgen vor allem die Familie. Wenn es für den Patienten selbst ein Problem darstellt, sollte genauer nachgehakt werden: Ist es eine Geschmacks- oder Geruchsstörung? Oder steckt möglicherweise Angst vor dem Essen dahinter, weil danach gastrointestinale Beschwerden auftreten? Bei parenteraler Ernährung ist es nicht unüblich, dass der Appetit versiegt. Schließlich erhält der Mensch so die wesentlichen Nährstoffe.

»Bei Geschmacksstörungen haben wir leider nicht so viele Möglichkeiten«, sagt Rémi. »Was wir immer gerne ausprobieren, ist beispielsweise Zink oder auch Magnesium, da ein Elektrolytmangel damit assoziiert sein kann.« Oft brauche ein Schwerkranker jedoch einfach nicht mehr so viel. Apotheker und PTA sollten sich dann zutrauen, dies feinfühlig den Angehörigen zu vermitteln und falschen Aktionismus auszubremsen.

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