PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Die Ester des Betamethason

Ein Blockbuster in der Apothekenrezeptur ist das Glucocorticoid Betamethasonvalerat. Es ist als mikrofeines Pulver, aber auch als halbfestes Rezepturkonzentrat verfügbar. Dagegen ist Betamethasondipropionat weniger bekannt, aber eine wichtige Alternative bei Rezepturen mit alkalischen pH-Werten.
AutorKontaktIngrid Ewering
Datum 14.07.2023  08:00 Uhr

Standardisierte Rezepturen

Das NRF veröffentlicht folgende drei Rezepturen: die hydrophile Betamethasonvalerat-Creme 0,05 %/0,05 %/0,1 % (NRF 11.37.). Sie ist indiziert zur Behandlung von entzündlichen und pruriginösen Hauterkrankungen. Der mikrofeine Arzneistoff wird laut Vorschrift mit mittelkettigen Triglyceriden angerieben. Denn es ist ein Bestandteil der Basiscreme DAC. Laut NRF-Vorschrift ist eine Citronensäure-Natriumcitrat-Lösung zuzusetzen. Der so eingestellte pH-Wert von 4,6 gewährleistet, dass in einer Spenderdose die Aufbrauchfrist sechs Monate und unter Einsatz einer Tube sogar ein Jahr beträgt.

Die hydrophile Betamethasonvalerat-Emulsion 0,05 %/0,05 %/0,1 % (NRF 11.37.) hat die gleichen Therapieziele wie die Creme. Anstelle der Basiscreme DAC wird hydrophile Basisemulsion DAC (Vorschrift S. 25.) eingesetzt. Diese hydrophile Lotion erlaubt eine Behandlung großflächiger Hautareale. Weiter kühlt die wasserreiche Grundlage die Haut besser als die überfettete Basiscreme DAC. In einer Schüttelmixtur-Flasche oder einer Rundflasche, jeweils bestückt mit einem Klappschanierverschluss, ist die mit Kaliumsorbat und wasserfreier Citronensäure konservierte Lotion sechs Monate verwendbar. Doch bitte den Hinweis »Vor Gebrauch schütteln« nicht auf dem Etikett vergessen. Denn die hydrophile Basisemulsion DAC verhält sich wie Ketchup. Heißt konkret, dass beide Zubereitungen sich in Ruhe verfestigen und erst durch kräftiges Schütteln werden sie wieder fließfähig. Die Galeniker bezeichnen diese Gel-Sol-Umwandlung als Thixotropie. So verhindert die hydrophile Basisemulsion DAC die Sedimentation der suspendierten Arzneistoffe.

Ein weiterer Vorteil: Aufgrund des sehr hohen Wasseranteils ist diese Zubereitung sogar für die Behandlung behaarter Körperstellen und auf behaarter Kopfhaut einsetzbar. Zum Teil bemängelt wird von dem Anwender jedoch der noch stark fettende Effekt der hydrophilen Basisemulsion. Da hilft nur der Hinweis, dass die trockene Haut doch gerade dies braucht.

Eine weitere sehr spannende Zubereitung ist die Betamethasonvalerat-Haftpaste 0,1 % (NRF 7.11.) für die Mundschleimhaut. Auch bei dieser Zubereitung muss der mikrofeine Wirkstoff sehr sorgfältig angerieben werden. Dies erfolgt mit dickflüssigem Paraffin. Anschließend wird mit etwa einem Fünftel der Ansatzmenge an Hypromellose-Haftpaste 40 % (Vorschrift S. 42.) verrührt. So entsteht ein halbfestes Rezepturkonzentrat. Unter häufigem Abschaben ist die restliche Grundlage zu ergänzen. Da diese Zubereitung kein gereinigtes Wasser enthält, ist sie mikrobiell nicht anfällig. Eine Konservierung erübrigt sich.

Die Abgabe dieser »marzipanartigen« Zubereitung erfolgt ausschließlich in Tuben, die jedoch lediglich drei Monate verwendet werden dürfen. Die eingesetzte Grundlage ist die Hypromellose-Haftpaste 40 % (NRF S. 42.). Diese ist ein halbfestes wasserfreies Paraffingel, in dem der nicht ionische hydrophile Quellstoff Hypromellose hoch konzentriert in suspendierter Form verteilt ist. So entsteht das marzipanartige Aussehen dieser Zubereitung. Wird es auf die feuchte Mundschleimhaut aufgetragen, quellen die oberflächig liegenden Hypromellose-Partikel und die Paste haftet stark auf der Mundschleimhaut. Vorteilhaft ist im Vergleich zu Mundspüllösungen eine längere Kontaktzeit des Glucocortiocids, und die Schleimhaut regeneriert rasch.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa