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Männergesundheit

Die Leiden des starken Geschlechts

Typisch Mann, typisch Frau: Das gilt auch in der Medizin. Prostataerkrankungen und Erektionsstörungen beispielsweise betreffen nur die Männer. Ihr allgemeiner Gesundheitszustand  gilt im Vergleich zu den Frauen als schlechter. Männer sind oft Vorsorgemuffel, die nur selten zum Arzt gehen. Die wichtigsten Untersuchungen zur Krebsprävention sollten sie aber kennen.
Carolin Antropov
19.03.2019  13:52 Uhr

Kahler Kopf

Das in der Kopfhaut gebildete DHT setzt der Eitelkeit erheblich zu. Denn es wird angenommen, dass genetisch bedingt Haarfollikel überempfindlich auf DHT reagieren können, trotz normaler Androgenspiegel. Die Folge ist die androgenetische Alopezie, also ein hormonell bedingter, erblicher Haarausfall. Bis zu 80 Prozent aller Männer über 70 Jahren leiden daran. Meist zeigen sich erste Anzeichen bereits im Teenageralter. Typische Verteilungsmuster sind Geheimratsecken und Lichtung am Hinterkopf (männlicher Typ) oder eine Mittelscheitel-Lichtung (weiblicher Typ).

Bei Männern ist normalerweise keine weiterführende Diagnostik nötig. Lokale oder systemische Therapien sollen den Haarausfall stoppen und bestenfalls ein erneutes Wachstum der Haarfollikel anregen. Auch eine Haartransplantation ist möglich. Topisch wird in der europäischen S3-Leitlinie zur Behandlung der androgenetischen Alopezie lediglich Minoxidil empfohlen. Es wurde ursprünglich als Antihypertonikum entwickelt. In der Selbstmedikation stehen Lösung und Schaum zur Verfügung.

Unter der Behandlung ist zunächst eine Erstverschlimmerung möglich, sie deutet aber üblicherweise auf ein Therapieansprechen hin. Eine positive Wirkung ist in der Regel erst nach einigen Monaten zu beobachten. Während dann bei 80 bis 90 Prozent der Haarausfall stoppt, darf sich hingegen nur jeder Zweite über sichtbar dichteres Haar freuen. Der Erfolg der Behandlung hängt allerdings maßgeblich von der Adhärenz ab. Denn nach dem Absetzen verpufft der Effekt binnen kurzer Zeit. Nicht zuletzt deshalb sollte in der Beratung realistisch auf die zu erwartenden Resultate und dauerhaften Therapiekosten hingewiesen werden.

Gleiches gilt auch für den lokalen 5α-Reduktase-Hemmer Alfatradiol. Er ist ebenfalls rezeptfrei erhältlich und für Mann und Frau zugelassen. Alfatradiol konnte klinisch zu einer Zunahme der Haare führen. Die Wirksamkeit zahlreicher anderer, teils ergänzender Präparate oder Nahrungsergänzungsmittel mit Koffein, Pflanzenextrakten und Co ist hingegen meist nur unzureichend mit Daten belegt (lesen Sie mehr zur Therapie der androgenetischen Alopezie).

Nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung kann der Arzt auch systemisch die 5α-Reduktase mit Finasterid (Propecia®) hemmen. Dutasterid kann lediglich off-label zum Einsatz kommen, da es keine Zulassung der Behandlung der Alopezie hat. 1 mg Finasterid täglich konnte den Haarausfall bei etwa 80 bis 90 Prozent der Behandelten stoppen. Da die Bildung von DHT aber gleichzeitig in Sexualorganen gehemmt wird, sind Nebenwirkungen möglich. Ein Rote-Hand-Brief wies im Juli 2018 darauf hin, dass eine verminderte Libido oder Ejakulationsstörungen sogar noch Jahre nach Absetzen fortbestehen können. 

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