Ernährung bei Harnsteinen |
Egal welcher Stein: Bei allen Arten ist gleichmäßig über den Tag verteiltes Trinken, auch vor dem Zubettgehen, unabdingbar. Insgesamt sollten es 2,5 bis 3 l sein, damit steinbildende Salze in Lösung bleiben. Empfehlenswert sind harnneutrale Getränke wie mineralstoffarme Mineralwässer, Kräuter- und Früchtetees. Weitgehend verzichten sollten Betroffene auf Süßgetränke, Alkohol, Kaffee, Grün- und Schwarztee sowie auf Softdrinks mit und ohne Koffein.
Ein guter Richtwert ist die Ausscheidung von täglich 2 bis 2,5 l hellgelbem bis fast farblosem Urin. Betroffene können ermuntert werden, die Menge ab und zu tatsächlich nachzumessen. Da die Kristallbildung der verschiedenen Salze durch ein bestimmtes pH-Optimum unterbunden wird, sollte auch der Urin-pH mit Teststreifen aus der Apotheke überprüft werden. Eine pH-Wert-Erhöhung wird mit Citraten und Bicarbonaten erreicht und durch eine pflanzenbasierte, ballaststoffreiche Kost unterstützt. Ist eine pH-Erniedrigung nötig, hilft Preiselbeersaft.
Untersuchungen ergaben, dass konsequente Änderungen der Ess- und Lebensgewohnheiten die Rezidivrate um 40 Prozent senken können. Unabhängig von der Steinzusammensetzung wird eine salzarme Ernährung empfohlen. 5 g Kochsalz pro Tag ist dabei die Obergrenze, Betroffene sollten lieber auf frische Kräuter und Gewürze setzen. Fertigwaren und Zucker sollten sie stark einschränken.
Milchprodukte werden hingegen nicht gemieden, die Calciumzufuhr sollte aber die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) von 1000 mg pro Tag nicht überschreiten. Vorteilhaft ist, wenn Erkrankte ihre sportliche Aktivität steigern und vorhandenes Übergewicht abbauen. Abhängig von der Steinzusammensetzung gibt die Deutschen Gesellschaft für Urologie darüber hinaus spezifische Empfehlungen.