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Kein Stein wie der andere

Ernährung bei Harnsteinen

Schon Hildegard von Bingen erkannte einen Zusammenhang zwischen üppigen Mahlzeiten, Wein und Harnsteinbildung. Hierzulande hat sich die Inzidenz in den vergangenen Jahrzehnten wohlstandsbedingt verdreifacht. Trinkgewohnheiten, kalorienreiches Essen und zu wenig körperliche Aktivität begünstigen das Auftreten. Gezielte Veränderungen im Ernährungs- und Lebensstil halbieren das Risiko allerdings nahezu.
Cornelia Höhn
26.10.2023  13:00 Uhr

Oxalatarm essen

Die mit weitem Abstand häufigsten Vertreter der Harnsteine bestehen überwiegend aus Calciumoxalat. Ursache kann sowohl eine erhöhte Calciumausscheidung mit dem Urin beispielsweise bei einer Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus) als auch eine gesteigerte Oxalatausscheidung sein. Diese kommt nicht nur bei vermehrter Oxalataufnahme mit dem Essen, sondern beispielweise auch bei Erkrankungen des Dünndarms wie Morbus Crohn vor. Weil Darmabschnitte chronisch entzündet sind oder operativ entfernt werden mussten, können Nährstoffe mitunter nicht gut resorbiert werden. Im Fall von Calcium resultiert daraus nicht nur ein Mangel, auch Oxalsäure kann im Darm nicht mehr gebunden werden, gelangt ins Blut und von dort in die Niere. Das metabolische Syndrom mit Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und erhöhtem Harnsäurespiegel zeichnet ebenfalls für diese Steinart verantwortlich.

Alle Betroffenen tun gut daran, den Verzehr oxalatreicher Lebensmittel einzuschränken. Das sind vor allem: Rote Bete, Spinat, Mangold, Spargel, Petersilie, grüne Bohnen, Rhabarber, Nüsse, Kakao, Schokolade, Grün-, Schwarz-, Pfefferminztee. In früheren Zeiten empfahl man, die Calciumzufuhr ebenfalls zu reduzieren. Inzwischen zeigen Untersuchungen aber, dass Nahrungscalcium notwendig ist, um Oxalsäure im Darm abzubinden. Mit 50 g Käse und 250 ml Milch- oder Milchprodukten jedoch ist der Tagesbedarf von 1 g gedeckt.

Förderlich für die Steinbildung kann auch ein dauerhaftes Zuviel an Vitamin D wirken. Das führt zu einem überhöhten Blutcalciumspiegel, der dann das Entstehen von Nierensteinen begünstigt. Das Bundesamt für Risikobewertung empfiehlt eine maximale Tagesdosis von 800 internationalen Einheiten (I.E.). Höhere Dosierungen sollten unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Bezüglich der Auswirkung von Vitamin C auf die Bildung von Nierensteinen liegen uneinheitliche Ergebnisse vor. Vor einer täglichen Einnahme von mehr als 500 mg sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Eiweiße, insbesondere tierischen Ursprungs, führen zu einer höheren Calciumkonzentration im Harn und senken den Urin-pH ab. Beides begünstigt das Auskristallisieren von Calciumoxalat und damit die Steinbildung. Fleisch, Wurst, Eier, Käse und Fisch sollten daher mit Bedacht gegessen werden, die allgemein von der DGE für Erwachsene empfohlene Proteinmenge von 0,8 g/kg Körpergewicht sollte eingehalten werden. Gesunde Gegenspieler sind Gemüse, Salat und Obst, sie wirken alkalisierend auf den Urin.

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