Ernährung bei Krebs |
Im Rahmen einer Chemotherapie kann die Leukozytenbildung verringert sein. So kommt es zu einer geschwächten Infektabwehr, die besondere Hygiene bei der Speisenzubereitung verlangt:
Zur Stärkung des Immunsystems ist buntes Gemüse und Obst empfehlenswert: Es ist reich an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen, die durch ihre antioxidative Wirkung zellschützend wirken. Zink aus Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten, Selen aus Fisch und Eiern sowie eine ausreichende Vitamin-D-Aufnahme wirken sich positiv auf die Infektabwehr aus. Die Verwendung von Knoblauch, Ingwer, Oregano und Kurkuma hemmt Entzündungen. Ballaststoffe und Fermentiertes unterstützen ein immunkompetentes Darmmikrobiom.
Eine sichere Bedarfsdeckung an Mikronährstoffen sollte über die Nahrung gewährleistet sein, da die Studienlage zur Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln bislang nicht aussagekräftig ist. Darüber hinaus kann die antioxidative Wirkung der Vitamine C, E oder ß-Carotin eine Strahlen- oder Chemotherapie beeinträchtigen. Bei ausgeprägtem Mikronährstoffmangel entscheidet der behandelnde Arzt über eine notwendige Einnahme.
Ist die Abwehrschwäche sehr ausgeprägt oder steht eine Transplantation bevor, so muss eine keimarme Ernährung eingehalten werden. Bei Kopf-Hals-Tumoren, Operationen am Gastrointestinaltrakt oder der Harnblase erhalten Betroffene während des Klinikaufenthaltes eine genaue Anleitung für ihre künftige Ernährung. Auch ein Darmstoma oder eine (Teil-)Entfernung der Bauchspeicheldrüse machen Änderungen im Speiseplan erforderlich. Unterstützung durch Fachpersonal sollte ebenso beim Auftreten von Begleiterkrankungen wie Lymphödem, Osteoporose, Gicht oder Niereninsuffizienz sowie bei Gewichtszunahme im Rahmen einer Brust- beziehungsweise Prostatakrebstherapie gesucht werden.