Ernährung in der Schwangerschaft |
Es gibt auch Lebensmittel, die Schwangere meiden sollten. Wichtig zu wissen: Dabei handelt es sich nicht um ein striktes Verbot, sondern um einen gut gemeinten Rat. Die Gründe dafür sind vielfältig: Bei bestimmten Lebensmitteln, die roh verzehrt werden, lässt sich trotz höchster Hygienestandards eine Verunreinigung mit Keimen nicht ausschließen. So können sich auf vorgewaschenem Salat Schimmelpilze tummeln, Salmonellen in Eiern oder die Erreger von Listeriose und Toxoplasmose auf rohem Fleisch. Das ist zwar nicht die Regel, aber auch keine Seltenheit: Im vergangenen Jahr wurden auf dem Online-Portal lebensmittelwarnung.de alleine 108-mal Lebensmittel aufgrund von solchen mikrobiologischen Verunreinigungen aus dem Handel zurückgerufen. Hinzu kommen die Fälle, die jährlich im Rahmen des Amtlichen Zoonosen-Monitorings in Stichproben entlang der gesamten Lebensmittelkette aufgedeckt werden, im Jahr 2021 zum Beispiel alleine 200 Feldsalat-Proben mit Bacillus cereus, 28 Rinderhack-Proben mit E. coli und 88 Rinderhack-Proben mit Listerien.
Gesunde Erwachsene fühlen sich nach deren Verzehr nur unwohl, bekommen Bauchschmerzen, erbrechen sich vielleicht und sind nach ein paar Tagen wieder fit. In der Schwangerschaft ist die Immunabwehr jedoch herabgesetzt und das Erkrankungsrisiko erhöht. Vor allem aber kann sich das Ungeborene infizieren, Folgen können eine Fehl- oder Frühgeburt, schwere Komplikationen beim Neugeborenen bis hin zur Totgeburt sein. Bei vielen dieser Lebensmittel verringert sich das Erkrankungsrisiko durch eine gute Küchenhygiene. PTA können Schwangeren raten, Gemüse, Salate, Kräuter und Obst vor dem Verzehr gründlich zu waschen und getrennt von rohem Fleisch oder rohen Eiern zuzubereiten. Außerdem sollten Sie Gerichte mit Fleisch, Fisch und Eiern immer gut durchgaren.
Bei anderen Lebensmitteln weiß man, dass sie schädlich sind für das ungeborene Kind – obwohl viele Fragen zur genauen Dosis und dem Zeitpunkt des Konsums noch unbeantwortet sind. Sicher ist, dass Alkoholkonsum in der Schwangerschaft beim ungeborenen Kind sogenannte Fetale Alkoholspektrum-Störungen (FASD) auslösen kann. Der Begriff umfasst eine Vielfalt an körperlichen und neurologischen Einschränkungen wie Wachstums- und Verhaltensstörungen, Missbildungen und intellektuelle Beeinträchtigungen bis hin zur geistigen Behinderung.
Kaffee ist in der Schwangerschaft generell erlaubt, Schwangere sollten allerdings auf die Menge achten. Denn das Koffein gelangt aus dem Blut der Mutter über die Plazenta zum Baby, zudem bauen Mutter und Kind es relativ langsam ab. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sind 200 mg Koffein pro Tag okay, also etwa zwei Tassen.
Unklar ist, wie sich Energydrinks mit hohem Koffein- und Zuckergehalt auf das ungeborene Kind auswirken. Außerdem werden Wechselwirkungen mit anderen typischen Inhaltsstoffen von Energydrinks befürchtet, zum Beispiel Taurin, Inosit oder Guarana.
Schwangere sollten also folgende Lebensmittel meiden: