PTA-Forum online
Nicht mehr, sondern besser

Ernährung in der Schwangerschaft

Eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft ist ein Schlüsselfaktor, der sich positiv auf die Gesundheit von Mutter und Kind auswirkt. Und das nicht nur kurzfristig. Beobachtungsstudien zeigen, dass die Ernährung in den ersten 1000 Tagen des Kindes – gerechnet vom Zeitpunkt der Empfängnis bis zum Ende des zweiten Lebensjahres – lebenslange Effekte hat. Aber worauf sollten Schwangere beim Essen und Trinken nun besonders achten? PTA-Forum beantwortet die wichtigsten Fragen.
Inka Stonjek
25.04.2023  11:30 Uhr

Können sich Schwangere vegetarisch oder vegan ernähren?

Am wichtigsten ist, dass die tägliche Ernährung bedarfsdeckend ist. Ob das mit einer Mischkost erreicht wird oder mit einer anderen Ernährungsform, spielt erst einmal keine Rolle. Aber: Bei einer veganen Ernährung fehlen häufig genau die Inhaltsstoffe, die tierische Lebensmittel so wertvoll machen, die essenzielle Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) aus fettem Seefisch, Jod aus Fisch und Meeresfrüchten, Calcium aus Milch- und Milchprodukten, Vitamin B12 aus Fleisch und Innereien. Die beiden Mineralstoffe Eisen und Zink sind zwar auch in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, aber aus tierischen Lebensmitteln deutlich besser für den Körper verfügbar. Allerdings lässt sich die Eisen-Verfügbarkeit zum Beispiel aus Vollkornprodukten durch den gleichzeitigen Verzehr Vitamin-C-reicher Lebensmittel (etwa einem Glas Orangensaft) wiederum verbessern. Veganerinnen, die ihre Ernährung in der Schwangerschaft nicht verändern möchten, sollten deshalb bereits vor und regelmäßig während der Schwangerschaft ihre Versorgung mit diesen kritischen Nährstoffen überprüfen lassen und gegebenenfalls Supplemente (zum Beispiel Floradix® Eisen plus B12) zu sich nehmen.

Deutlich besser sieht die Versorgungslage bei einer vegetarischen Ernährung mit Milch(produkten) und Eiern (ovo-lacto-vegetarisch) aus. Sie kann auch in der Schwangerschaft den Bedarf an den meisten Nährstoffen decken, lediglich Vitamin B12, Zink, DHA sollten gezielt über Supplemente zugeführt werden. PTA können Kundinnen empfehlen, sich individuell von einer professionellen Ernährungsberatung unterstützen zu lassen.

Sollten Schwangere zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel einnehmen?

In der Schwangerschaft benötigen Frauen von bestimmten Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen mehr als sonst. Ihnen kann es schwerfallen, den Bedarf allein über die tägliche Ernährung zu decken. Sie sollten sich bei ihrem Frauenarzt und in der Apotheke deshalb zu einer gezielten Supplementierung beraten lassen.

Einen besonderen Stellenwert in der Schwangerschaft hat Folsäure aus der Gruppe der B-Vitamine. Das essenzielle Vitamin ist an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt, weshalb bei einer Unterversorgung die Zellteilung und das Wachstum des Embryos beeinträchtigt sein können. Ist die Mutter in der frühen Schwangerschaft nicht ausreichend mit Folsäure versorgt, hat das Kind ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen des Nervensystems. Die häufigste Form ist der sogenannte »offene Rücken« (Spina bifida). Die DGE empfiehlt daher Frauen mit Kinderwunsch, täglich 400 µg an Folsäure zusätzlich in Form von Tabletten (zum Beispiel in Folio®, Femibion®, Elevit®) einzunehmen und so bereits gut versorgt in die Schwangerschaft zu starten. Die Einnahme sollte mindestens in den ersten drei Monaten beibehalten werden.

Wichtig ist auch die Versorgung mit Jod in der Schwangerschaft, da die Produktion von Schilddrüsenhormonen ansteigt. Die DGE empfiehlt deshalb täglich ein Supplement mit bis zu 150 µg Jod zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung. Schwangere mit einer Schilddrüsenerkrankung sollten zuerst Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Auch die Eisenwerte können in der Schwangerschaft erniedrigt sein. Hat der Bluttest beim Frauenarzt einen Eisenmangel ergeben, sollte auch Eisen zusätzlich eingenommen werden (etwa Floradix®, Ferro sanol®,  Tardyferon®). Schwangeren, die kaum fetten Seefisch essen, empfiehlt die DGE, DHA zu supplementieren, um die in den DACH-Referenzwerten empfohlene Zufuhrmenge von durchschnittlich 200 mg DHA/Tag zu erreichen (etwa in Femi Baby®, Femibion® 2, Elevit® 2). Die Omega-3-Fettsäure ist für die Entwicklung der Sehfunktion und des Gehirns des Kindes wichtig.

Schwangere sollten über folgende Supplemente mit ihrem Arzt beraten:

  • Folsäure
  • Jod
  • DHA, wenn nicht regelmäßig Fisch gegessen wird
  • Eisen (bei nachgewiesenem Mangel)
  • Vitamin B12, Zink, DHA (kritische Nährstoffe bei Vegetarierinnen)
  • Vitamin B12, Zink, DHA, Calcium, Protein (kritische Nährstoffe bei Veganerinnen)
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa