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Magen-Darm-Erkrankungen

Ernährung ist Ursache und Therapie

Während in den vergangenen Jahren oft der Darm im Mittelpunkt des medizinischen Interesses stand, pflegte der obere Verdauungstrakt eher ein Schattendasein. Doch viele tiefer sitzende Beschwerden haben hier ihren Ursprung. Das Herbstsymposium des Verbands für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) im Oktober 2021 rückte deshalb den oberen Verdauungstrakt in den Fokus.
Inka Stonjek
22.11.2021  16:00 Uhr

Brennende Speiseröhre

Auch der Magen ist Leidtragender von schlechten Angewohnheiten: ständiges Sitzen am Schreibtisch, schnell hinuntergeschlungene Mittagessen, Stress und zu wenig sportlicher Ausgleich tun ihm nicht gut. »Ein häufiges Symptom der heutigen Zeit ist deshalb Sodbrennen«, sagte Dr. Rainer Matejka. Er ist Chefarzt der Malteserklinik Dr. von Weckbecker in Bad Brückenau und Vorstandsmitglied in der Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung. Sodbrennen ist das Leitsymptom einer gastroösophagealen Refluxkrankheit. Dabei steigt Magensaft auf, der durch seinen Gehalt an Säure und Enzymen die Schleimhaut der unteren Speiseröhre reizt. Saures Aufstoßen, Druckgefühl und Schmerzen hinter dem Brustbein sind weitere Symptome.

Anders beim sogenannten stillen Reflux: Hier steigt die Magensäure in Form feinster Tröpfchen bis zum Rachen auf. Sodbrennen bleibt aus, stattdessen reizt der saure Nebel Kehlkopf, Stimmbänder und Atemwege. Betroffene klagen über Husten, Heiserkeit, Räusperzwang, Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden. »Bessern sich die Symptome nach einer zweiwöchigen probatorischen Gabe von Protonenpumpeninhibitoren, spricht das für einen stillen Reflux«, so Matejka. Eine solche Therapie sollte allerdings keine Dauerlösung sein; Ziel ist eine Lebensstiländerung, die Medikamente überflüssig macht.

»Ein häufiges Symptom der heutigen Zeit ist Sodbrennen.«
Dr. Rainer Matejka, Chefarzt der Malteserklinik Dr. von Weckbecker in Bad Brückenau

Bessern Protonenpumpeninhibitoren (PPI) einen Reflux nicht, sollte eine Eosinophile Ösophagitis (EoE) in Betracht gezogen werden. Diese chronische Entzündung der Speiseröhre wurde erst 1993 als eigenständiges Krankheitsbild erkannt. Ihr liegt eine Immunantwort auf Nahrungsmittelantigene zugrunde, die erhebliche Beschwerden beim Schlucken fester Nahrung mit sich bringt. Manche Bissen wollen dann nicht richtig rutschen und bleiben einfach stecken (Steakhouse-Syndrom, Bolusobstruktion).). Da während einer Endoskopie Schleimhaut-Veränderungen nicht immer erkennbar sind, sollten zur Diagnosesicherung Biopsien erfolgen.  Sind im Gewebe eosinophile Granulozyten nachzuweisen, ist die Eosinophile Ösophagitis gesichert.

Als Therapie hat sich – neben lokal wirksamen Corticoiden wie Budenosid – die Six Food Elimination Diet bewährt, bei der für einige Wochen auf die sechs Hauptallergene Weizen, Eier, Kuhmilch, Meeresfrüchte, Nüsse und Soja verzichtet wird. Sobald die Symptome abgeklungen sind, werden die einzelnen Lebensmittelgruppen kontrolliert wiedereingeführt, damit sich Betroffene auf lange Sicht möglichst vielfältig ernähren können.

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