Ernährungstipps für ADHS-Betroffene |
Für eine gute Nährstoffversorgung ist ein gesunder Dünndarm entscheidend. Dessen Resorptionsfähigkeit kann durch Allergien beeinträchtigt sein. Erhöhte Mastzell- beziehungsweise Immunglobulinkonzentrationen im Gehirn tragen zu Verhaltensstörungen und Lerndefiziten bei.
Kommt es daher nach längerer, konsequenter Ernährungsumstellung zu keiner Besserung oder besteht der Verdacht, dass bestimmte Lebensmittel ADHS-Symptome triggern, geben Labortests Aufschluss über Nahrungsmittelintoleranzen. Auch ein »Ess-Hyperaktivitätsprotokoll« kann helfen. Während eigenständiges Weglassen von Lebensmitteln nicht zu empfehlen ist, werden mit Unterstützung einer Ernährungsfachkraft individuelle Unverträglichkeiten ermittelt und eine vorübergehende Eliminationsdiät durchgeführt. Bleibt die Suche nach den Auslösern erfolglos, ist die sogenannte oligoantigene Diät eine Option.
Über vier Wochen sind dabei nur Lebensmittel mit geringem allergenen Potenzial erlaubt: die meisten Gemüse- und Obstsorten, glutenfreies Getreide und Kartoffeln, Lammfleisch, Geflügel, Reisdrink oder Kokosmilch, Oliven- und Rapsöl. Auf alle möglicherweise problematischen Lebensmittel wird verzichtet:
Sinnvoll ist, in diesem Zeitraum die Ernährung für alle Familienmitglieder umzustellen. Das vermeidet Ausgrenzung und der Aufwand bleibt überschaubar.
Kommt es während der Auslassphase zu einem Rückgang der Symptomatik um mehr als 40 Prozent – was in einer Studie der Kinder- und Jugendpsychiatrie Freiburg bei zwei Dritteln der Teilnehmenden beobachtet wurde –, schließt sich eine zwölfwöchige Wiedereinführungsphase an. Schrittweise werden die Kinder wieder mit den früher üblichen Lebensmitteln konfrontiert und Reaktionen protokolliert. Abschluss bildet dann eine maßgeschneiderte Ernährungsempfehlung. In die Freiburger Studie eingebundene Kinder erfuhren nicht nur Lob ihrer Lehrer und Trainer für Verhalten und Aufmerksamkeit. Sie merkten auch selbst, wenn sie etwas gegessen hatten, das ihnen nicht guttat.