Fünf im Monat Mai |
Sven Siebenand |
07.05.2025 16:00 Uhr |
Der Wirkstoff Repotrectinib (Augtyro®, Bristol-Myers Squibb) kommt einerseits als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit fortgeschrittenem ROS1-positivem, nicht kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) zum Einsatz. Andererseits besteht eine Zulassung für die Monotherapie von fortgeschrittenen soliden Tumoren mit neurotropher Tyrosin-Rezeptor-Kinase-(NTRK-)Genfusion bei Erwachsenen und pädiatrischen Patienten ab zwölf Jahren, die zuvor einen NTRK-Inhibitor erhalten oder die bisher keinen NTRK-Inhibitor erhalten haben und bei denen Therapieoptionen, die nicht auf NTRK abzielen, einen begrenzten klinischen Nutzen bieten oder ausgeschöpft sind.
Neu ist der Wirkmechanismus von Repotrectinib nicht. Wie die bereits seit Längerem verfügbaren Kinasehemmer Larotrectinib und Entrectinib ist auch Repotrectinib ein NTRK-Hemmer und wie Entrectinib hemmt der Neuling unter anderem auch die Kinase ROS1. Durch die Blockade dieser Proteine wird die Vermehrung der Krebszellen und damit das Tumorwachstum beeinträchtigt.
In beiden Indikationen beträgt die empfohlene Dosis von Repotrectinib in den ersten 14 Tagen 160 mg einmal täglich. Danach wird die Dosierung auf 160 mg Wirkstoff zweimal täglich erhöht. Die Fachinformation von Augtyro nennt Details zu möglichen Dosisanpassungen aufgrund von Nebenwirkungen. Die häufigsten beobachteten Nebenwirkungen sind Benommenheit, Dysgeusie, Obstipation, Parästhesie, Anämie und Dyspnoe.
Auch in Sachen Wechselwirkungen ist einiges zu beachten. So erhöht die gleichzeitige Anwendung von Repotrectinib mit einem starken oder moderaten CYP3A-/P-gp-Inhibitor die Plasmakonzentration des Kinasehemmers, was das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen kann. Diese Kombination sollte daher vermieden werden.
Zudem sollten Anwender auf den Verzehr von Grapefruit verzichten. Die gleichzeitige Anwendung von Repotrectinib mit einem starken oder moderaten CYP3A-/P-gp-Induktor verringert die Plasmakonzentration des Krebsmedikaments, was seine Wirksamkeit reduzieren kann. Auch diese Kombination ist daher zu meiden.
Repotrectinib kann bei Verabreichung an Schwangere den Fetus schädigen. Vor Einleitung der Therapie müssen Frauen im gebärfähigen Alter daher einen Schwangerschaftstest machen. Zudem müssen sie während der Behandlung und für zwei Monate nach der letzten Dosis eine hochwirksame Verhütungsmethode anwenden. Dabei ist zu beachten, dass Repotrectinib die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva herabsetzen kann.
Männliche Patienten mit Partnerinnen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung und für vier Monate nach der letzten Dosis Kondome verwenden. Das Stillen sollen Frauen während der Behandlung mit Augtyro und für zehn Tage nach der letzten Dosis unterbrechen.