Gegen starkes Schwitzen |
Die leicht angedickte Zubereitung Viskose Aluminiumchlorid-Hexahydrat-Lösung 15 % / 20 % NRF 11.132. wurde im Jahr 2021 aktualisiert. Die mittelviskose, aber noch fließfähige Zubereitung ist leicht auf die Haut zu applizieren und gleichzeitig erhöht sich die Verweildauer im Vergleich zu einer Lösung. Aufgepasst, das Verdickungsmittel Hydroxyethylcellulose 250 wird nicht auf das gereinigte Wasser aufgestreut. Kurz gesagt hat sich diese Herstellung nicht bewährt. Es entstanden immer mal wieder »Gelklumpen«, die leider nicht zu entfernen waren.
Im ersten Produktionsschritt sind deshalb nun die beiden Pulver Aluminiumchlorid-Hexahydrat und Hydroxyethylcellulose trocken sorgfältig zu mischen. Bei Zugabe des gereinigten Wassers löst sich der kristalline Arzneistoff rasch und vollständig. Gleichzeitig quillt der Gelbildner gleichmäßig innerhalb der 1-stündigen Ruhephase.
Zum Schluss ist verdunstetes Wasser zu ergänzen. Die viskose Aluminiumchlorid-Hexahydrat Lösung 15 % / 20 % muss klar und farblos aussehen. Aufgrund der mittelviskosen Konsistenz ist sie noch fließfähig. Nicht wundern – fein verteilte Hydroxyethylcellulosefasern dürfen enthalten sein und mindern die Qualität dieses Rezepturarzneimittels keinesfalls. Ein entsprechender Hinweis bei der Abgabe an den Verwender vermeidet eventuelle Reklamationen.
Die viskose Lösung ist in einem Roll-on-Glas oder einer Rundflasche aus Polyethylen mit olivenförmigen Tropfeinsatz verkehrsfähig. Deo-Roller mit 50 mL oder 75 mL Fassungsvermögen sind verfügbar und werden von nicht wenigen Anwendern der nur 50 mL fassenden Rundflasche mit olivenförmigen Tropfeinsatz vorgezogen. Denn die Handhabung ist geläufiger. Die Verwendbarkeit beträgt laut NRF bei beiden Primärverpackungen sechs Monate.
Die Herstellung des halbfesten Hydrophilen Aluminiumchlorid-Hexahydrat-Gel 15 % / 20 % (NRF 11.24.) erfolgt analog zur bereits vorgestellten viskosen Lösung (NRF 11.132.). Nur die eingesetzte Menge des Gelbildners Hydroxyethylcellulose 250 erhöht sich von 2 Prozent auf 5 Prozent. Keinesfalls darf es mit den beiden Gelbildnern Hydroxycellulose 5000 oder sogar der Variante 10.000 vertauscht werden. Je höher die Zahl, desto stärker wirkt die Substanz gelbildend und auch die Quellzeit verlängert sich extrem.
Zunächst sind bei der Gelherstellung mit Hydroxyethylcellulose 250 nicht wie bei der viskosen Lösung vereinzelt, sondern sehr deutlich die Fasern zu erkennen. Aber keine Panik, nach dem Ruhen des Ansatzes für 60 Minuten und gelegentlichem Rühren verschwinden viele Gelklümpchen. Es sind nur noch vereinzelt fein verteilte Fasern des Gelbildners vorhanden. Und in der Tat dürfen bei dem Gel im Gegensatz zur viskosen Lösung sichtbare Fasern in kleinen Mengen bei der Abgabe vorhanden sein. Darauf sollten PTA hinweisen, ansonsten könnte der Anwender das Gel reklamieren. Auch Luftblasen sind erlaubt, die jedoch ebenfalls nur vereinzelt zu sehen sein sollten. Denn mit der Luft gelangen Keime in das Gel und das Aluminiumchlorid-Hexahydrat als Konservierungsmittel verbraucht sich schneller.
Ganz wichtig ist es, das verdunste Wasser unbedingt zu ergänzen. Ansonsten verändert sich die Konsistenz, und die Applikation des festeren Gels gestaltet sich schwieriger. Die Zubereitung ist laut NRF sowohl in einem Weithalsglas oder in einer Spenderdose sechs Monate verwendbar. Glasgefäße sind generell vorzuziehen, denn sie sind undurchlässig für Wasserdampf. Man darf nicht vergessen, einen Salbenspatel bei dem Weithalsglas als Applikationshilfe mitzugeben und den Patienten darauf hinzuweisen, dass er den Spatel nach der Applikation sorgfältig reinigen und trocknen soll.