Gesund und fit ins neue Jahr |
Zusammensitzen und gemeinsam schlemmen: Das gehört für die meisten zu den Weihnachtstagen dazu. Wer einige Tipps beachtet, kommt trotzdem schlank und gesund durch die Schlemmertage. / Foto: Getty Images/skynesher
Eine gewisse gedankliche Vorbereitung auf die leckeren und feuchtfröhlichen Feiertage verhindert, dass sich zu viel Hüftgold ansammelt. Das wieder loszuwerden, kann erfahrungsgemäß hartnäckig und frustrierend sein. Wem beispielsweise bewusst ist, dass das Sättigungsgefühl erst nach etwa 15 bis 20 Minuten eintritt, kann über die Essgeschwindigkeit steuern, wie viel er isst. Langsam und achtsam das Weihnachtsmenü zu genießen und ab und zu dabei das Besteck beiseitezulegen hilft, die Sättigung besser zu spüren. Das gilt natürlich auch für alle anderen Tage im Jahr. Ist ein Festmahl geplant, können die übrigen Mahlzeiten am Tag halbiert werden und etwas leichter ausfallen. Fasten ist jedoch auch nicht die beste Idee: Durch das entstandene Hungerloch wird man wahrscheinlich zügellos zuschlagen und unbewusst schlingen.
Der natürliche Effekt der »spezifischen sensorischen Sättigung« schützt uns vor einer einseitigen Ernährung. Das bedeutet: Die Lust auf eine gerade verzehrte Speise nimmt direkt nach dem Genuss ab, sodass ein Nachschlag meist nicht besonders spannend ist, wenn noch weitere Gänge reizen. Auf neue geschmackliche Eindrücke trifft diese Sättigung nicht zu, der nächste Gang ist ein neuer Genuss. So verleiten mehrere Gänge dazu, besonders viel zu essen. Am besten sollte man also die einzelnen Portionen recht klein halten, um alle Gänge genießen zu können.
Ein noch größerer »Anschlag« auf die innere Sättigungsbremse ist das große Weihnachts- oder Silvesterbuffet. Am liebsten würde man von allem kosten, und schon tappt man in die Buffetfalle. Hier ist es ratsam, das köstliche Angebot kurz unter die Lupe zu nehmen. Die Lieblingsspeise sollte nicht das Highlight zum Schluss sein, sondern der erste Gang. Sonst wird diese noch verdrückt, obwohl man längst satt ist. Auch kleine Teller und Portionen sowie achtsames Genießen helfen, nicht zu weit über das Ziel hinauszuschießen.
Aber wer möchte schon zu Weihnachten oder zum Jahreswechsel die ganze Zeit Erbsen zählen? Ab und zu auch mal ein wenig über die Stränge zu schlagen, tut der Seele gut. Wer sich nach dem großen Schlemmen ein paar Tage mit leichter, vegetarischer Kost gönnt, der findet auch schnell seine Form wieder.
Wem die Feiertage sauer aufstoßen oder schwer in Magen und Darm liegen, der sollte übrigens nicht auf den berühmten Verdauungsschnaps setzen. Alkohol behindert die Magenentleerung. Erleichterung versprechen eher Tees mit ayurvedischen Gewürzen wie Ingwer oder Kardamom oder der klassische Fenchel-Anis-Kümmel-Tee.
Sodbrennen und Völlegefühl sind typische Weihnachtsbeschwerden. Bei Magen-Darm-Beschwerden helfen etwa pflanzliche Tropfen mit Bitterstoffen wie Benedikten- und Wermutkraut oder Präparate mit Gänsefingerkraut, Süßholzwurzel oder Angelikawurzel und Schleifenblume. Bei Sodbrennen hilft ein Antazidum, das die Magensäure neutralisiert, oder auch Heilerde. Bei Blähungen eignet sich der gut verträgliche Wirkstoff Simeticon.
Wer an Weihnachten oder Silvester zu tief ins Glas geschaut hat, kann über Elektrolytlösungen Dehydratation und Elektrolytverluste ausgleichen. Bei Übelkeit und Erbrechen kann Dimenhydrinat in Tablettenform oder als Kautabletten kurzfristig eingenommen werden. Mittel der Wahl bei Katerkopfschmerzen sind Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure.