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Glutamin unter der Lupe

Die Aminosäure Glutamin soll die Muskel- und Darmfunktion verbessern. Die mutmaßlichen Wirkungen sind allerdings nicht ausreichend belegt. Einen Mangel haben gesunde Menschen nicht zu befürchten.
Nicole Schuster
23.06.2023  12:00 Uhr

Dünne Studienlage

Die Hersteller von NEM mit Glutamin legen mit ihren Produktbeschreibungen nahe, dass der Konsum mit positiven physiologischen Wirkungen verbunden sei. Offiziell dürfen sie allerdings nicht mit sogenannten Health Claims werben. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat 2011 eine wissenschaftliche Stellungnahme zu gesundheitsbezogenen Angaben für Glutamin herausgegeben. Darin ging es um Health Claims in Bezug auf L-Glutamin und das Wachstum beziehungsweise die Erhaltung der Muskelmasse, die schnellere Wiederherstellung der Muskelglykogen-Speicher nach anstrengender körperlicher Betätigung, die Reparatur des Skelettmuskelgewebes, die Aufrechterhaltung normaler neurologischer Funktionen, die Steigerung der Aufmerksamkeit und die Verbesserung des Arbeitsgedächtnisses, die Aufrechterhaltung der Abwehr gegen pathogene gastrointestinale Mikroorganismen, die Darmproteinsynthese, die Verringerung der Darmpermeabilität und die Stimulierung immunologischer Reaktionen.

Bei jedem von den Interessenvertretern vorgeschlagenen Claim kam das Gremium zu dem Schluss, dass zwischen dem Verzehr von L-Glutamin und der suggerierten Wirkung auf der Grundlage der vorgelegten Daten kein kausaler Zusammenhang hergestellt werden könne. Das hält einige Hersteller nicht davon ab, ihren Produkten weiterhin einige der mutmaßlichen Wirkungen zuzuschreiben.

Eine wissenschaftliche Basis dafür fehlt, weil die Studienlage dünn ist. Die vorliegenden klinischen Untersuchungen schlossen meist nur wenige Teilnehmer ein. So prüften beispielsweise Forscher aus den Niederlanden im Jahr 2000, wie sich die Zufuhr von freiem Glutamin und Peptiden auf die Geschwindigkeit der Muskelglykogen-Resynthese nach intensiver körperlicher Betätigung beim Menschen auswirkt. Acht Probanden nahmen nach einem Training eines von vier Getränken (Kontroll-, Glutamin-, Weizen- und Molkenhydrolysatgetränk) zu sich. Der Plasma-Glutaminspiegel sank während der Erholungsphase um etwa 20 Prozent, wenn das Kontrollgetränk getrunken wurde. Bei Einnahme eines Hydrolysates veränderte er sich nicht und stieg um das Zweifache, wenn ein Glutamingetränk zugeführt wurde. Allerdings unterschied sich die Glykogen-Resyntheserate nach Genuss der vier Getränke nicht signifikant. Der postulierte Nutzen blieb also aus.

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