Häufige Fragen zu Potenzmitteln |
Potenzmittel können bei Erektionsstörungen Abhilfe schaffen und zu einer erfüllten Sexualität beitragen. / © Getty Images/Paul Bradbury
Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil oder Avanafil: So heißen die Wirkstoffe, mit denen viele Männer Erektionsstörungen in den Griff bekommen. Was können Potenzmittel, was darf man nicht von ihnen erwarten, was ist bei der Einnahme wichtig? Ein Überblick.
Die gute Nachricht zuerst: Wenn der Penis mal nicht mitspielt, obwohl die Stimmung gut und die Lust groß ist, kann Sildenafil tatsächlich für mehr Standfestigkeit und Durchhaltekraft sorgen. »Dieses Medikament hilft bei einer ›erektilen Dysfunktion‹«, sagt der Urologe Professor Christian Wülfing. Die liegt vor, wenn Männer die für befriedigenden Sex notwendige Erektion nicht erreichen oder nicht lange genug aufrechterhalten können.
Sildenafil, aber auch die anderen genannten Wirkstoffe gehören zur Gruppe der PDE-5-Hemmer. Sie blockieren dieses Enzym und fördern somit die Durchblutung. Sie bewirken also, dass mehr Blut in die Blutgefäße des Penis fließen kann – er wird steif.
Eines können Viagra und Co. allerdings nicht: die Liebeslust anschieben. »Diese Mittel sorgen für keine Libido-Veränderung«, sagt Christian Wülfing und verdeutlicht das am Beispiel einer Glühbirne. »Dann brennt die Birne auch nur, wenn Sie einen Lichtschalter betätigen. Das heißt, Sie müssen schon einen Reiz haben – ob einen schönen Körper, einen Duft oder eine bestimmte Fantasie«, so der Chefarzt der Urologie der Asklepios-Klinik in Hamburg.
Die Flensburger Sexualtherapeutin Ann-Marlene Henning weiß, dass viele Männer noch immer falsche Hoffnungen mit Potenzmitteln verbinden: »Die denken, sie werfen eine Tablette ein und es geht los«, sagt sie. Wenn man aber eine Pille nimmt und gelangweilt vor dem Fernseher sitzt, »dann passiert eben auch genau nichts«, sagt Christian Wülfing. Und er räumt einen weiteren Mythos aus der Welt: Anders als viele glauben, sorgt die blaue Pille nicht für eine Dauererektion.