PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Überblick

Häufige Fragen zu Potenzmitteln

Frust statt Freude im Bett: Gerade im Alter möchte der Penis oft nicht mehr so wie man selbst. Wann Potenzmittel helfen – und was Männer noch für ein erfülltes Sexleben machen können.
AutorKontaktdpa
Datum 07.01.2025  08:00 Uhr

Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil oder Avanafil: So heißen die Wirkstoffe, mit denen viele Männer Erektionsstörungen in den Griff bekommen. Was können Potenzmittel, was darf man nicht von ihnen erwarten, was ist bei der Einnahme wichtig? Ein Überblick.

Wie wirken Mittel gegen Erektionsstörungen?

Die gute Nachricht zuerst: Wenn der Penis mal nicht mitspielt, obwohl die Stimmung gut und die Lust groß ist, kann Sildenafil tatsächlich für mehr Standfestigkeit und Durchhaltekraft sorgen. »Dieses Medikament hilft bei einer ›erektilen Dysfunktion‹«, sagt der Urologe Professor Christian Wülfing. Die liegt vor, wenn Männer die für befriedigenden Sex notwendige Erektion nicht erreichen oder nicht lange genug aufrechterhalten können.

Sildenafil, aber auch die anderen genannten Wirkstoffe gehören zur Gruppe der PDE-5-Hemmer. Sie blockieren dieses Enzym und fördern somit die Durchblutung. Sie bewirken also, dass mehr Blut in die Blutgefäße des Penis fließen kann – er wird steif.

Eines können Viagra und Co. allerdings nicht: die Liebeslust anschieben. »Diese Mittel sorgen für keine Libido-Veränderung«, sagt Christian Wülfing und verdeutlicht das am Beispiel einer Glühbirne. »Dann brennt die Birne auch nur, wenn Sie einen Lichtschalter betätigen. Das heißt, Sie müssen schon einen Reiz haben – ob einen schönen Körper, einen Duft oder eine bestimmte Fantasie«, so der Chefarzt der Urologie der Asklepios-Klinik in Hamburg.

Die Flensburger Sexualtherapeutin Ann-Marlene Henning weiß, dass viele Männer noch immer falsche Hoffnungen mit Potenzmitteln verbinden: »Die denken, sie werfen eine Tablette ein und es geht los«, sagt sie. Wenn man aber eine Pille nimmt und gelangweilt vor dem Fernseher sitzt, »dann passiert eben auch genau nichts«, sagt Christian Wülfing. Und er räumt einen weiteren Mythos aus der Welt: Anders als viele glauben, sorgt die blaue Pille nicht für eine Dauererektion.

Warum nehmen Erektionsprobleme im Alter zu?

Ab etwa 60 Jahren geht es bei vielen los: Dass vor allem Ältere Potenzmittel benötigen, um befriedigenden Sex haben zu können, hängt oft mit bestimmten gesundheitlichen Problemen zusammen, die sich im Alter zeigen. So können Durchblutungsstörungen, Diabetes mit Gefäßschäden oder Arteriosklerose für eine erektile Dysfunktion verantwortlich sein.

PDE-5-Hemmer gibt es nur auf Rezept. Wer also mit dem Gedanken spielt, sich von Arzt oder Ärztin ein Potenzmittel verschreiben zu lassen, sollte lieber auch einen Termin beim Kardiologen oder der Kardiologin ausmachen, wie Wülfing rät. Eine erektile Dysfunktion sei nämlich »das Frühwarnsystem für einen Herzinfarkt«. Sie kann ein Anzeichen dafür sein, dass sich Blutgefäße verkalken. »Und das fängt unten eher an als beim Herzen.«

Welche Rolle spielt die Psyche?

Das mit dem Wollen ist beim Sex so eine Sache: Spätestens, wenn Mann die ersten Misserfolge im Bett hatte, setzt oft ein Teufelskreis ein. Betroffene machen sich so viel Druck, dass der Penis erst recht nicht steif werden will. »Mit der Psyche kann man jede Erektion killen«, sagt die Sexologin und Autorin Henning.

Wer schon mit dem Gedanken »Hoffentlich klappt es dieses Mal« in den Sex startet, schaltet automatisch in den Notmodus. »Dann hält man instinktiv die Luft an und spannt den Beckenboden an. Das ist aber so, als ob Sie einen Gartenschlauch umknicken, weil dadurch wichtige Gefäße, die Blut in den Penis führen, abgeklemmt sind«, sagt Ann-Marlene Henning.

Was also kann man tun? »Erst mal sollte jeder Mann mehr über den eigenen Körper wissen«, sagt Henning. Beckenbodentraining, bewusste Atmung und Masturbation helfen, beim Sex im entscheidenden Moment loslassen zu können.

Auch sollte Männern bewusst sein, dass ein erigierter Penis nicht kontinuierlich steif sei. »Da findet Klappenarbeit der Ventile statt, daher wird die Erektion immer mal wieder etwas weniger und wieder mehr«, sagt die Expertin. Das Problem: »Wenn jemand über 60 ist – die gute Durchblutung schon altersgemäß nachgelassen hat – fällt dieses Phänomen eher auf.« Auch das kann Startpunkt für einen Teufelskreis sein. Wenn Potenzmittel keine Wirkung zeigen, ist es womöglich der Kopf, der Stimulation und Lust killt.

Wie erhalten Betroffene die Medikamente?

Auch wenn es schwerfällt: Christian Wülfing rät dazu, bei Potenzproblemen offen mit dem Arzt zu sprechen, statt das Mittel aus unseriösen Quellen aus dem Internet zu besorgen – und dort mitunter an Fälschungen zu geraten.

Wer zu große Scham besitzt, könnte alternativ auch eine seriöse telemedizinische Plattform mit einer Videosprechstunde wählen. Bezahlen muss man übrigens immer selbst, die Krankenkasse übernimmt die Kosten für Potenzmittel nicht.

Für wen sind die Potenzmittel nichts?

Es gibt Männer, für die diese Medikamente nicht infrage kommen: etwa nach bestimmten Operationen wie bei Prostatakrebs, einem Enddarm-Karzinom oder zum Teil auch bei Bestrahlungen, die die Nerven schädigen. Um das Glühbirnenbild von Urologie-Professor Wülfing zu bemühen: »Der Strom muss fließen. Wenn die Kabel durch sind, dann kann auch die Glühbirne nicht mehr brennen.«

Die Gruppe jener, die die Medikamente aufgrund gesundheitlicher Risiken nicht nehmen dürfen, ist übrigens überschaubar: »Bei Medikamenten mit der Wirkstoffgruppe der Nitrate, die bei speziellen Herzproblemen verabreicht werden, sollte man sie aufgrund von Wechselwirkungen nicht verordnen«, sagt Christian Wülfing.

Die Ansage, Viagra wäre grundsätzlich bei Bluthochdruck oder Herzerkrankungen gefährlich, sei Quatsch. »Für die allermeisten ist das wirklich unkritisch. Wenn sie in der Lage sind, einen Sexakt kräftemäßig zu gestalten und sich fit fühlen, warum sollten sie dann nicht ihre Lebensqualität mit Sexualität verbessern?«, sagt Christian Wülfing.

Nebenwirkungen sind dem Urologen zufolge eher nicht zu befürchten: »Die meisten Männer vertragen es absolut gut. Selten kommt es mal zu Kopfschmerzen oder einer verstopften Nase.«

Wann sollte das Mittel eingenommen werden?

Als grobe Faustregel gilt: eine Stunde vor dem Sex. »Das ist natürlich von Mann zu Mann unterschiedlich«, sagt Christian Wülfing. »Mal wirkt es nach 30 Minuten, mal nach 90.« Und dann kommt es noch auf die ganz individuellen Pläne und Vorlieben an, die auch bestimmen, welcher Wirkstoff der richtige ist. »Es gibt Männer, die haben immer sehr regelmäßig zum ähnlichen Zeitpunkt Sex. Dann ist Viagra die richtige Wahl – mit einer Wirkung von etwa drei Stunden«, sagt der Experte.

Wer es jedoch spontan mag und allzeit bereit sein möchte, der sollte einen Wirkstoff wählen, der eine längere Wirkung hat: also etwa Tadalafil, das bis zu drei Tage eine Erektion optimieren kann.

Nach oben sind übrigens keine Grenzen gesetzt: »Je nach Dosierung können Sie Viagra jeden Tag nehmen. Auch schon nach ein paar Stunden, wenn die Wirkung weg ist«, sagt Wülfing. Bei allen Mitteln jedoch gilt: niemals die angegebene Maximaldosis überschreiten.

Übrigens: Der Urologe ist überzeugt, dass Potenzmittel selbst dann eine Wirkung haben könnten, wenn sie ohne Wirkstoff, also quasi als Placebo, eingenommen würden. »Es gibt Männer, die sich mit der Pille einfach sicherer fühlen. Da klappt es schon nach zehn Minuten – und hätte vermutlich auch ohne funktioniert, wenn der Kopf nicht dazwischenfunken würde.«

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa