Homöopathie im Sommer |
Brigitte M. Gensthaler |
23.06.2020 09:00 Uhr |
Plötzlich auftretende, akute nicht-eitrige Entzündungen, vor allem im Kopf (Mandeln, Ohren, Rachen), weite Pupillen, trockene Schleimhäute, heißes Gesicht, hohes Fieber und dampfender Schweiß: Diese Symptome verweisen auf den Klassiker Belladonna D 6 (Atropa belladonna, Tollkirsche), der zu den wichtigsten Akutmitteln am HV-Tisch gehört. Typisch sind krampfartige, pulsierende, klopfende Schmerzen. Daher hilft Belladonna auch, wenn sich Blasenentzündung, Regelschmerzen, Kopfschmerzen und Migräne so präsentieren.
Die Leitsymptome von Belladonna sind rot, heiß, brennend: die Kennzeichen eines Sonnenbrands mit schmerzhaft geröteter, heißer Haut. Das Homöopathikum kann die Lokalbehandlung mit einem kühlenden oder desinfizierenden Topikum unterstützen. Bewährt hat es sich zudem als Erste Hilfe bei Sonnenstich, wenn der Patient ein rot-schweißiges Gesicht, pulsierende Kopfschmerzen und weite Pupillen hat. Bei Verdacht auf Sonnenstich: Erste Hilfe leisten und sofort den Notarzt rufen!
Im hochakuten Fall mehrmals alle 15 bis 30 Minuten eine Gabe: Das sind fünf Globuli oder Tropfen für Kinder ab sechs Jahren und Erwachsene, drei Globuli für kleinere Kinder, ein Globulus für Säuglinge.
Im Akutfall (bei aufwallenden starken Beschwerden): alle ein bis zwei Stunden eine Gabe und bei Anzeichen der Besserung schrittweise reduzieren auf dreimal täglich.
Im Normalfall (bei milden Symptomen oder wenn starke Beschwerden wieder abklingen): zwei- bis dreimal täglich eine Gabe.
Bei leichteren Verbrennungen, wie sie etwa beim Grillen vorkommen können, eignet sich Belladonna im Anfangsstadium. Bilden sich Blasen (Verbrennungen zweiten Grades), ist Cantharis D 6 (Spanische Fliege) das richtige Mittel. Auch Wanderer schätzen dieses Mittel, wenn sie sich bei langen Touren Blasen an den Füßen gelaufen haben. Auch für Frauen, die häufig unter hochakuter Blasenentzündung mit starken Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen leiden, ist Cantharis ein guter Tipp.