Homöopathie im Sommer |
Brigitte M. Gensthaler |
23.06.2020 09:00 Uhr |
Ein Hauptmittel bei grippalen Infekten im schwül-warmen Sommerwetter und nach Wetterwechsel von kühl zu heiß – der sogenannten Sommergrippe – ist Gelsemium sempervirens D 6 (Gelber Jasmin), unser fünfter Sommer-Klassiker. Charakteristisch ist die Schwäche und Benommenheit des Patienten, der sich »wie gelähmt« fühlt. Der Krankheitsverlauf ist schleppend mit eher gemächlichem Fieberanstieg und kann sich als »Kopfgrippe« mit Kopfschmerzen zeigen, die sich vom Nacken nach vorne über die Augen ziehen.
Gelsemium hilft auch Personen, die auf Föhn oder feucht-warmes Wetter mit Kopfschmerzen reagieren und sich sehr erschöpft fühlen. Zudem ist es ein bewährtes Mittel bei Frühjahrsmüdigkeit und nach einem überstandenen Infekt, wenn sich der Patient schlapp und müde fühlt.
Bei allen Beschwerden, die durch Nässe und Kälte oder Wetterwechsel von warm zu kalt hervorgerufen werden, ist Dulcamara D 6 (Solanum dulcamara, Bittersüßer Nachtschatten) das Mittel der Wahl. Wer beim Wandern in den Regen kommt, lange in nasser Badekleidung oder auf feucht-kaltem Boden sitzt und dann rheumatische Schmerzen, eine Blasenentzündung, Erkältung mit Fließschnupfen und Husten oder auch Durchfall (schleimige Diarrhö) bekommt, weiß Dulcamara zu schätzen. Typisch für den Harnwegsinfekt ist sehr starker Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen, trüb-schleimiger Urin und eine empfindliche Nierenregion. Wärme, zum Beispiel eine Wärmflasche oder warme Wickel, lindert alle Beschwerden.