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Das Ziel des Arztes liegt darin, die Erkrankung so früh wie möglich zu erkennen und mit der Therapie zu beginnen. Der Arzt sollte die Herkunft des Keims klären, bevor er die antibiotische Therapie festlegt. So liegen bei ambulant erworbenen Pneumonien normalerweise andere Erreger mit einem anderen Resistenzmuster vor als bei im Krankenhaus erworbenen. Bei ambulant erworbenen Pneumonien kommen je nach Schweregrad der Erkrankung Amoxicillin, Amoxicillin plus Clavulansäure oder ein Cephalosporin zum Einsatz. Amoxicillin ist das Mittel der Wahl.
Pneumonien, die durch Chlamydien, Mykoplasmen oder Legionellen hervorgerufen werden, reagieren gut auf Makrolide, zum Beispiel Clarithromycin, Roxithromycin oder Azithromycin. Die Antibiotikagabe dauert abhängig vom Verlauf etwa sieben Tage. Stellt sich nach zwei Wochen Antibiotikatherapie keine Besserung ein, sollte der Wirkstoff gewechselt werden. Zielgerichtet kann der Arzt vorgehen, wenn er das Keimspektrum bestimmt hat. Bei einer viral bedingten Infektion sind die Therapiemöglichkeiten stark eingeschränkt. Teilweise setzen Mediziner dennoch Antibiotika ein, um eine bakterielle Superinfektion zu vermeiden.
Die Corona-Pandemie führt die fehlenden medikamentösen Werkzeuge zur Heilung der durch Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelösten Pneumonien deutlich vor Augen. Generell liegt der Schwerpunkt bei viral bedingten Pneumonien auf der symptomatischen Therapie. Fieber und Kopf- und Gliederschmerzen werden mit NSAR behandelt. Der Husten kann mithilfe von Sekretolytika und Antitussiva gelindert werden. Die PTA kann außerdem Schonung, viel Trinken sowie eine gute Durchlüftung und Befeuchtung der Räume empfehlen. Im Normalfall sollte der Patient binnen zwei bis drei Wochen genesen.
Der unter der Corona-Pandemie etablierte Mund-Nasen-Schutz schützt den Träger und sein Gegenüber vor Ansteckung. Das vermehrte Händewaschen und die Niesetikette sind weitere effektive Schutzmaßnahmen, ebenso ein Mindestabstand von eineinhalb Metern und in Innenräumen gründliches (Dauer)-Lüften. Doch nicht nur das Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion wird durch diese Maßnahmen reduziert, auch die Übertragung von Bakterien und anderen Viren über Tröpfcheninfektion wird so verringert.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.