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Kopf-Gewitter

Leben mit Epilepsie

Die Epilepsie ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen des Nervensystems. In welchem Ausmaß die Krankheit das Leben beeinträchtigt, ist von Patient zu Patient verschieden und wird entscheidend durch eine gut eingestellte medikamentöse Therapie beeinflusst.
AutorKontaktVerena Schmidt
Datum 18.02.2022  15:00 Uhr

Anfall oder Erkrankung?

Nun ist es nicht so, dass bei jedem, der einmal im Leben einen epileptischen Anfall erleidet, die chronische Erkrankung Epilepsie diagnostiziert wird. Krampfanfälle können auch bei Gesunden unter anderem durch Blutzuckerschwankungen, einen Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenentzug oder in einer Belastungssituation auftreten. Auch können beispielsweise Flackerlicht in einer Diskothek, Schlafmangel und bei Kindern hohes Fieber einen Anfall triggern. Bei bis zu 10 Prozent der Menschen tritt einmal im Leben ein Anfall auf, eine chronische Erkrankung besteht jedoch nur bei 1 Prozent der Bevölkerung.

Sind mindestens zwei Anfälle ohne ersichtlichen Grund im Abstand von mindestens 24 Stunden aufgetreten oder gab es einen Anfall ohne ersichtlichen Grund mit einem erhöhten Rückfallrisiko, liegt laut der S1-Leitlinie »Erster epileptischer Anfall und Epilepsien im Erwachsenenalter« eine Epilepsie vor. Die derzeit gültige Version der Leitlinie wurde 2017 von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie herausgegeben.

Die Hälfte der Epilepsien beginnt vor dem zehnten Lebensjahr, zwei Drittel vor dem 20. Lebensjahr. Ursachen einer Epilepsie-Erkrankung können zum Beispiel Verletzungen, Entzündungen der Hirnhaut oder des Gehirns, Schlaganfälle oder Tumoren sein. Findet sich keine eindeutige Ursache, liegt eine idiopathische Epilepsie vor. Direkt vererbbar ist eine Epilepsie nicht, wohl aber die Anfälligkeit für Krampfanfälle. Kommen dann äußere Faktoren wie etwa Schlafentzug hinzu, kann sich eine Epilepsie manifestieren.

Epilepsie-Patienten haben eine im Vergleich zur Normalbevölkerung etwas verkürzte Lebenserwartung. Bei einer genetisch bedingten Epilepsie sind es zwar rechnerisch nur zwei Jahre, doch ist die Epilepsie symptomatisch, also Folge einer anderen Grunderkrankung, ist die Lebenserwartung durchschnittlich um zehn Jahre verkürzt. Auch eine schlecht behandelte Epilepsie kann prinzipiell das Risiko für einen vorzeitigen Tod erhöhen, etwa wenn der Betroffene beim Anfall stürzt und sich dabei schwer verletzt oder ein Status epilepticus auftritt, bei dem das Gehirn längere Zeit nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.

Dazu kommt es vor, dass Epileptiker plötzlich und unerwartet versterben. Ein solcher »sudden unexpected death in epilepsy« (SUDEP) ist meist Folge eines Anfalls aus einem weitgehend normalen Gesundheitszustand ohne weitere erkennbare Ursachen. Die Häufigkeit wird mit ein bis zwei Todesfällen pro 1000 Patienten pro Jahr angegeben. SUDEP-Risikofaktoren sind häufige Anfälle, vor allem Grand-mal-Anfälle, männliches Geschlecht, junges Alter beim ersten Anfall, lange Dauer der Epilepsie und die Einnahme mehrerer Antiepileptika. Die Ursachen sind derzeit nicht genau bekannt, wahrscheinlich sind es laut Leitlinie anfallsassoziierte vegetative und kardiovaskuläre Dysfunktionen, die mit Herzrhythmusstörungen, Elektrolytveränderungen und einer Ateminsuffizienz einhergehen.

Eine gute Anfallskontrolle vermindert das Risiko für einen SUDEP. Ein wichtiger Baustein hierzu ist – neben einem geregelten Tagesablauf mit ausreichend Schlaf und Ruhephasen – eine gut eingestellte medikamentöse Therapie. Ihr Ziel ist immer die Anfallsfreiheit, was auch bei rund 70 Prozent der Patienten gelingt. Voraussetzung dafür ist die richtige Einordnung der Epilepsieform durch einen Neurologen, die richtige Wahl des geeigneten Wirkstoffs und vor allem dessen richtige Dosierung.

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