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Vielseitige Beziehungen

Leber und Medikamente

Die Leber weist einige Besonderheiten auf: Sie dient gleichermaßen als Produktionsstätte, Speicher sowie als Abbauort. Für die Arzneimitteltherapie spielt sie eine große Rolle, denn sowohl die individuell richtige Dosierung von Wirkstoffen als auch mögliche Wechselwirkungen hängen häufig von der Leber ab.
AutorKontaktAnnette Immel-Sehr
Datum 29.07.2022  15:00 Uhr

Die Entgifterin

Die Leber entsorgt viele Abbauprodukte des Organismus sowie über die Nahrung aufgenommene Fremd- und Schadstoffe. Für die dafür erforderlichen chemischen Reaktionen steht der Leber eine Fülle von Enzymen zur Verfügung. Die Moleküle werden so verändert, dass sie ausgeschieden werden können. Zum Beispiel wandelt die Leber Hämoglobin aus geschädigten oder alten Erythrozyten in Biblirubin um, das dann über die Galle in den Darm zur Ausscheidung gelangt. Ein anderes Beispiel: Beim Abbau von Aminosäuren aus Eiweißstoffen entsteht giftiger Ammoniak. Dieser wird in der Leber zu ungiftigem Harnstoff abgebaut.

Ein Speicherort

Überschüssige Glucose, die nicht in die Zellen aufgenommen wurde, gelangt mit dem Blut in die Leber und wird dort in Glykogen umgewandelt und gespeichert. Damit verfügt der Organismus über ein schnell zugängliches eigenes Energiereservoir. Die Leber ist zudem Speicherplatz für Fett, Aminosäuren, fettlösliche Vitamine (A, D, K) sowie für Eisen und Kupfer.

Selbst Produzentin

In den Hepatozyten werden zahlreiche wichtige Substanzen synthetisiert, wie zum Beispiel Cholesterol als Grundgerüst für die Steroidhormone. Auch das Albumin, wichtiges Transportprotein im Blut, sowie Globuline entstehen in der Leber. Des Weiteren werden Gerinnungsfaktoren, C-reaktives Protein (CRP) und Gallensaft in der Leber synthetisiert. Etwa ein Liter Galle produziert die Leber täglich für die Fettverdauung. Bei Bedarf stellt das Organ zudem Glucose (Glukoneognese) und Fettsäuren her.

Erkrankung still

Aufgrund der großen Bedeutung der Leber für den Organismus, sind Lebererkrankungen immer ernst zu nehmen. Allerdings werden sie von Betroffenen oft lange nicht bemerkt oder nicht richtig zugeordnet. Die Leber verursacht keine direkten Schmerzen, denn das Lebergewebe selbst enthält keine Nervenfasern. Nur in der bindegewebigen Kapsel, die die Leber umschließt, befinden sich Nervenfasern, die ein Schmerzgefühl auslösen können. Dies geschieht vor allem dann, wenn die Leber anschwillt.

Hinweise darauf, dass möglicherweise etwas mit der Leber nicht stimmt, ergeben sich aus unspezifischen Beschwerden wie Müdigkeit, Juckreiz, Appetitverlust, einem Druckgefühl im rechten Oberbauch, lehmfarbenem Stuhl und bräunlichem Urin sowie einer Gelbfärbung der Haut oder Augen. Lebererkrankungen werden oft durch Viren (Hepatitisviren) oder schädliche Stoffe wie Alkohol, Umweltgifte oder bestimmte Arzneimittel ausgelöst.

Als Folge einer langdauernden viral bedingten Leberentzündung oder von Alkoholmissbrauch kann sich das Lebergewebe verändern. Funktionsfähiges Lebergewebe wird durch Bindegewebe ersetzt. Die Leber vernarbt und schrumpft und kann ihre Aufgaben zunehmend nicht mehr erfüllen. Zugleich steigt das Risiko für Leberkrebs. Wenn die Leber ihre Funktionsfähigkeit verliert, kann sie Giftstoffe aus dem Stoffwechsel wie etwa Ammoniak nicht mehr ausreichend abbauen. Sie gelangen in den Kreislauf und können das Gehirn schädigen. Ärzte sprechen dann von einer hepatischen Enzephalopathie.

Die mittlerweile häufigste Lebererkrankung in den industrialisierten Ländern ist die Fettleber. Sie entsteht meist durch Übergewicht, einen überhöhten Alkoholkonsum oder aufgrund einer Fehlernährung bei ansonsten schlanken Menschen. Auch bestimmte Arzneistoffe können nach langdauernder Einnahme eine Fettleber verursachen, so etwa Östrogene, Glucocorticoide und bestimmte Zytostatika.

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