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Mehr als ein Figurproblem

Lipödem und Lymphödem

Lip- und Lymphödem-Betroffene sind meist heftigen Vorurteilen ausgesetzt: Sie ernährten sich ungesund, würden zu wenig Sport treiben und sich überhaupt gehen lassen. Dabei ist alles ganz anders. Dass selbst Ärzte dem unproportionierten Äußeren ihrer Patienten zu selten auf den Grund gehen, verstärkt den Teufelskreis aus Scham, Schmerz und Schneckenhaus. Betroffene hoffen jetzt auf Hilfe vom Bundesgesundheitsminister.
Elke Wolf
14.06.2019  16:00 Uhr

Verbindung zum Lymphödem

Die Vermehrung und Vergrößerung der Fettzellen im Unterhautfettgewebe bleibt nicht ohne Folgen: Vermutlich aufgrund entzündlicher Vorgänge verändert sich gleichzeitig das Bindegewebe und die Kapillarpermeabilität. Es drängt vermehrt Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem ins Interstitium, also den Zwischenräumen der Fettzellen. Das Lymphsystem reagiert auf das übermäßige Flüssigkeitsangebot und arbeitet auf Hochtouren; es ist zumindest in frühen Phasen der Erkrankung nicht gestört.

Die Theorie besagt, dass der gesteigerte Lymphtransport den Lymphgefäßen zusetzt und die Gefäßwände degeneriert. Das wiederum wirkt sich negativ auf die Transportkapazität aus, es bilden sich eiweißreiche Flüssigkeitsansammlungen, also Ödeme. Das sich einlagernde Eiweiß kann über nichtbakterielle Entzündungen das Gewebe verhärten und die Lymphgefäße krankhaft verändern. Schließlich könnte daraus ein sekundäres Lymphödem entstehen, was aus dem Lipödem ein Lipo-Lymphödem macht.

Schmerz für Leib und Seele

Die pathologischen Prozesse bestimmen das äußere Erscheinungsbild. Die Erkrankung verläuft progressiv und kann daher in verschiedene Stadien eingeteilt werden. In Stadium I ist zwar die Hautoberfläche noch glatt, aber die Unterhautschicht ist bereits gleichmäßig verdickt. Im zweiten Stadium fühlt sich die Haut uneben und körnig an, es sind knotige Fettablagerungen zu erkennen. Im fortgeschrittenen Stadium III verhärtet sich das Gewebe zunehmend, es entstehen ausgeprägte Fettwülste, die Konturen der Schenkel und der Knie sind deformiert. Ab dem Zeitpunkt, an dem sich Ödeme im Gewebe breit machen, reagiert das Bein mit Schmerzen, Spannungs- und Schweregefühlen. Zudem entwickeln sich leicht Hämatome an den Extremitäten und die Patientinnen neigen zu Teleangiektasien, also zu sichtbar erweiterten Kapillaren der Haut.

Und damit nicht genug: Die mit dem Lipödem verbundene starke Gewichtsbelastung geht über die Jahre mit arthrotischem Verschleiß, orthopädischen Komplikationen wie Gangbildstörungen oder Achsenfehlstellungen, lymphatischen Beschwerden oder Ekzemen sowie Infektionen durch Scheuer- und Okklusionseffekte in den Hautfalten einher.

Die körperlichen Beschwerden sind die eine Last, die Lipödem-Betroffene zu tragen haben. Die andere besteht im seelischen Schmerz, dass das deformierte Fettgewebe hinterlässt. Die Betroffenen schämen sich für ihr unattraktives Äußeres, das Selbstwertgefühl leidet, und sie sind erheblicher sozialer Diskriminierung ausgesetzt. Das führt auf Dauer zu Isolation, Angst und Depression. Unter dem Strich steht der Verlust jedweder Lebensqualität.

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