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Mythen und Fakten

Macht’s die Milch?

Das Image von Milch als gesundem Nahrungsmittel bröckelt. Vorwürfe gegen das Kultgetränk: Milch löse Allergien aus, Akne und sogar Krebs. Was ist dran an diesen Schlagzeilen?
Ulrike Becker
07.08.2020  15:30 Uhr

Schutz vor oder Risiko für Krebsarten?

Neuere Veröffentlichungen befeuern Diskussionen, ob Milchkonsum das Risiko für die Entstehung von Krebs steigern könnte. So hat das Deutsche Krebsforschungszentrum im Februar 2019 in einer Pressemeldung über die Entdeckung von bisher unbekannten Erregern aus Kuhmilch und Rindfleisch berichtet. Die »Bovine Milk and Meat Factors«, kurz BMMF oder auch Plasmidome genannt, könnten das Risiko für Darmkrebs steigern, möglicherweise auch das Risiko für andere Krebsarten und chronische Erkrankungen.

Die Erreger weisen Ähnlichkeit zu Viren und Bakterien auf. Aufmerksam wurden Wissenschaftler durch die Beobachtung, dass in Regionen mit hohem Milch- und Rindfleischkonsum gehäuft Krebserkrankungen auftreten. Dort, wo Milch- und Fleisch der europäischen Rinderrasse Bos taurus verbreitet sind, zeigen sich auffällig viele Neuerkrankungen an Brust- und Darmkrebs. Auch in Indien, wo diese Milchviehrasse zur besseren Nährstoffversorgung der Kinder eingeführt wurde, treten inzwischen vermehrt diese Krebsfälle auf. Die infektiösen Plasmidome konnten die Forscher unter anderem im Darmgewebe nachweisen, aber auch in Gewebe von Brust, Darm, Prostata und Gehirn. Die betroffenen Bereiche zeigen Anzeichen einer Entzündungsreaktion, wie erhöhte Konzentrationen an sehr reaktiven Sauerstoffradikalen. Sie können das Erbgut verändern und so eine Krebsentstehung begünstigen.

Die Infektion mit den neu entdeckten Erregern findet vermutlich bereits im Säuglingsalter über die Beikost statt. In den ersten Lebensmonaten ist das Immunsystem noch nicht ausgereift, was die Kleinsten besonders anfällig macht. Zum Ausbruch komme es aber erst Jahrzehnte nach der Erstinfektion.

Einen Verzicht auf tierische Lebensmittel halten die Krebsforscher für wenig zielführend. Sie raten aber dazu, Säuglingen im ersten Lebensjahr weder Milch und Milchprodukte noch Rindfleisch zu geben. Als möglichen Schutz vor einer Infektion empfehlen sie möglichst langes Stillen, am besten über sechs Monate hinaus. Denn Muttermilch enthält zahlreiche Inhaltsstoffe, die das Risiko für Infektionen verringern.

Derzeit wird geprüft, ob Impfungen der Tiere oder aber von Säuglingen einen Schutz darstellen könnten. Doch längst nicht jeder, der Milch oder Fleisch konsumiert, erkrankt an Krebs. Die Wissenschaftler arbeiten aktuell an der Frage, ob Menschen mit auffälligem Plasmidomgehalt im Gewebe engmaschiger auf eine Krebsentstehung überprüft werden sollten.

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