PTA-Forum online
ADHS

Mehr als nur zappelig

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine der häufigsten psychischen Störungen im Kinder- und Jugendalter. Von einer Therapie profitieren Betroffene ein Leben lang.
Anna Carolin Antropov
29.01.2021  14:00 Uhr

Individuelle Ausprägung

Heutzutage wird ADHS am ehesten als dimensionale Störung verstanden. Es gibt also kein »Schwarz« oder »Weiß«, sondern jede ADHS ist individuell. Abhängig von den Beeinträchtigungen im Alltag und der Ausprägung der Symptome wird es in leicht-, mittel- und schwergradig unterteilt. Eine exakte Diagnostik ist umfassend, aber wichtig. Denn ähnliche Symptome treten bei zahlreichen anderen Krankheiten auf. Darüber hinaus leiden bis zu 85 Prozent der ADHS-Patienten an weiteren psychischen Erkrankungen. ADHS kommt also selten allein. Auch körperliche Ursachen wie eine Schilddrüsenerkrankung oder Arzneimittelnebenwirkungen müssen ausgeschlossen werden. Bei Kleinkindern unter sechs Jahren ist es selbst für Experten schwierig bis unmöglich, ADHS von Normvarianten abzugrenzen. Impuls- oder Regulierungsstörungen im Baby- oder Kleinkindalter deuten jedoch auf ein erhöhtes Risiko hin.

Steht die Diagnose, entscheiden Arzt und Patient beziehungsweise Eltern gemeinsam über das weitere Vorgehen. Dabei fußt die Behandlung auf mehreren Säulen. Wichtig ist, alle Beteiligten zunächst ausführlich über die Störung aufzuklären. Je nach Schwere, Begleiterkrankungen und Leidensdruck können verschiedene psychosoziale, psychotherapeutische und medikamentöse Interventionen helfen. Allein mit der Verordnung von Tabletten ist es also nicht getan. Eine wichtige Frage bei der Auswahl geeigneter Maßnahmen ist außerdem: Welche wünscht der Patient, welche werden von der Familie mitgetragen?

Das Angebot der sogenannten Psychoedukation ist Grundlage aller Therapiemaßnahmen. Diese kann bei Bedarf beispielsweise durch Verhaltenstherapie, Elterntraining oder Elternberatung intensiviert oder um eine Pharmakotherapie ergänzt werden. Durch die Therapie sollen Betroffene ihre zentralnervösen Ressourcen besser nutzen können. Besonders Kinder unter sechs Jahren sowie leichte Schweregrade werden in erster Linie psychosozial und psychotherapeutisch behandelt.

Medikamentöse Optionen

Genügen diese Maßnahmen nicht, sollten Eltern und Patienten nicht vor einer indizierten Pharmakotherapie zurückschrecken. Denn unbehandelt leiden sie mitunter ein Leben lang: Schlimmstenfalls gipfelt die Symptomatik im Schulabbruch, sozialem Abstieg oder einer Sucht. Zwar lernen Erwachsene mit der Zeit, mit ihrer impulsiven, unkonzentrierten Art umzugehen. Dennoch verwächst sich ADHS nicht einfach. Bei 50 bis 85 Prozent der Betroffenen persistieren Symptome im Erwachsenenalter, jeder Dritte zeigt sogar das Vollbild der Störung. Längsschnittstudien zeigen außerdem, dass ADHS-Patienten neben einem niedrigeren Einkommen und Ausbildungsstand auch eine geringere Lebensqualität aufweisen. Sie übertreten häufiger Gesetze, sind öfter in Verkehrsunfällen verwickelt und anfälliger für Nicotin-, Alkohol- oder Drogensucht.

In der Therapie von Erwachsenen wird deshalb schon bei nur leichter Ausprägung eine medikamentöse Therapie – neben der Psychoedukation – als primäre Option empfohlen. Um Verhaltensänderungen zu erleichtern, spielt auch bei ihnen die Aufklärung und Akzeptanz von ADHS als Störung eine große Rolle. So verbessern sich im Idealfall auch koexistierende Beschwerden wie Depressivität, Angst oder Selbstwertprobleme langfristig.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa