PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Richtig therapieren

Migräne: Hämmernde Schmerzattacken

Patienten mit Migräne werden trotz großem Leidensdruck oft nicht adäquat behandelt, gerade wenn sie unter häufigen und starken Attacken leiden. Die Folge: Es werden zu oft zu viele Schmerzmittel eingenommen. Neue Therapieoptionen könnten die Versorgung langfristig verbessern.
AutorKontaktVerena Schmidt
Datum 24.01.2020  16:00 Uhr

Besser vorbeugen

Bei Patienten mit drei oder mehr Attacken im Monat, Attacken, die regelmäßig länger als 72 Stunden andauern, die auf eine Akuttherapie nicht ansprechen und Patienten, die Nebenwirkungen der Akuttherapie nicht tolerieren können, sollte der Arzt zu einer prophylaktischen medikamentösen Therapie raten, fasst die Leitlinie zusammen. Auch wenn Attacken häufiger auftreten und der Patient an mehr als zehn Tagen pro Monat Schmerzmittel einnimmt, sollte der Arzt eine Prophylaxe erwägen.

Die Leitlinienautoren bescheinigen den Betablockern Propranolol und Metoprolol, dem Calciumantagonisten Flunarizin, den Antikonvulsiva Topiramat und Valproinsäure und dem Antidepressivum Amitriptylin eine durch wissenschaftliche Studien belegte Wirksamkeit. Ebenfalls wirksam bei der Prophylaxe, aber weniger gut untersucht, sind Bisoprolol, ACE-Hemmer und Sartane. Die Therapie gilt als wirksam, wenn sich die Häufigkeit der Attacken um die Hälfte oder mehr reduzieren lässt. Anfallsfreiheit ist vielfach nicht zu erreichen, auch Nebenwirkungen, etwa Müdigkeit oder Schwindel, treten unter der Prophylaxe recht häufig auf.

Nicht nur Arzneimittel, auch nicht medikamentöse Verfahren spielen bei der Prophylaxe eine große Rolle, betonen die Experten. Regelmäßiger Ausdauersport, Entspannungsverfahren, eine kognitive Verhaltenstherapie oder Biofeedback-Verfahren helfen Patienten in vielen Fällen, Attacken vorzubeugen. Auch gibt es den Leitlinenautoren zufolge eine geringe Evidenz für den Nutzen von Akupunktur in der Migräneprophylaxe.

Neue Wirkstoffklasse

Bei der Prophylaxe der Migräne hat es im vergangenen Jahr große Fortschritte gegeben. Es wurde eine komplett neue Wirkstoffklasse eingeführt: monoklonale Antikörper, die sich gegen das Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) beziehungsweise den entsprechenden Rezeptor richten. Die Wirkstoffe sind die ersten Arzneistoffe, die speziell für die Indikation Migräneprophylaxe entwickelt wurden.

Das Neuropeptid CGRP reguliert die nozizeptive Signalübertragung und wirkt stark gefäßerweiternd. Der CGRP-Spiegel steigt während eines Migräneanfalls an, beim Abklingen sinkt er wieder. Die Antikörper Galcanezumab (Emgality®) und Fremanezumab (Ajovy®) blockieren die Signalübertragung, indem sie an CGRP binden, Erenumab (Aimovig®) durch Bindung an den CGRP-Rezeptor.

Die Antikörper sind zugelassen zur Prophylaxe bei erwachsenen Migräne-Patienten, die an mindestens vier Tagen im Monat unter Migränekopfschmerz leiden. Alle Präparate werden einmal monatlich subkutan injiziert, Fremanezumab kann alternativ auch einmal alle drei Monate gegeben werden. Sind sie entsprechend geschult, können sich die Patienten selbst spritzen, dabei sollten sie die Injektionsstellen am Bauch, Oberschenkel und an Unterarmen regelmäßig wechseln. Die Injektionspens werden im Kühlschrank gelagert.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa