Nutrigenetik – noch Zukunftsmusik |
Zwischenzeitlich gibt es eine Fülle weiterer Studien, um das komplizierte Puzzle aus Genen, Nahrung und Stoffwechselprodukten zu verstehen. Selbst wenn keine Zweifel bestehen, dass Menschen unterschiedlich verstoffwechseln, so ist die Forschung weit davon entfernt, daraus Ernährungsempfehlungen abzuleiten. Die Ergebnisse seien ernüchternd, resümierte Professor Dr. Hannelore Daniel, eine Pionierin auf dem Gebiet der Nutrigenomik, bei einem Kongress im Herbst letzten Jahres in Heilbronn. Im menschlichen Genom gäbe es Millionen Varianten; diese zu untersuchen sei bislang viel zu komplex. Hinzu kommt, dass die Gene nur ein Faktor unter mehreren sind, die bei der Entwicklung von Krankheiten eine Rolle spielen. Der individuelle Lebensstil sowie psychische und soziale Faktoren sind ebenfalls von großer Bedeutung. Kurz gesagt: Einfache individuelle Ernährungsempfehlungen auf wissenschaftlicher Basis wird es in nächster Zukunft nicht geben – vielleicht sogar überhaupt nicht.