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Früherkennung

Nutzen und Risiken der Krebsvorsorge

Zu den größten Ängsten der Deutschen gehört die Furcht, an Krebs zu erkranken. Der Gesundheit zuliebe sollte sich jeder Erwachsene mit den Vor- und Nachteilen von Früherkennungsuntersuchungen auseinandersetzen. Auch wenn diese Leben retten können: Letzten Endes entscheidet jeder selbst, ob er daran teilnimmt.
Nicole Schuster
25.04.2019  16:00 Uhr

Test auf okkultes Blut im Stuhl

Frauen und Männer, die die Koloskopie nach Abwägen der Vor- und Nachteile ablehnen, können alternativ regelmäßig einen Stuhltest, den sogenannten iFOB-Test (immunologischer Test auf okkultes Blut im Stuhl, englisch: FIT) machen. Die Stuhluntersuchung ist mittlerweile zwar hochsensibel, hat aber gegenüber der Koloskopie den Nachteil, dass weder Proben genommen noch Krebsvorstufen entfernt werden können. Zudem ist nicht eindeutig nachgewiesen, dass sie Leben retten kann.

Dennoch kann die Untersuchung nutzen: Wie aktuelle Ergebnisse zeigen, haben Darmkrebspatientinnen und -patienten, deren Tumor mit dem iFOBT diagnostiziert wurde, einen günstigeren postoperativen Verlauf als Betroffene mit Tumoren gleicher pathologischer Klassifikation, bei denen das Karzinom aber nicht beim Screening aufgefallen ist. Die entdeckten Unterschiede in der Mortalität sowie im Verlauf konnten die Wissenschaftler allerdings für das Rektumkarzinom nicht bestätigen.

Insgesamt nehmen relativ viele Versicherte die Möglichkeiten zur Früherkennung von Darmkrebs in Anspruch. 78 Prozent der AOK-Versicherten haben dem »Versorgungs-Report Früherkennung« des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zufolge mindestens eine Methode im Zeitraum von 2007 bis 2016 genutzt. Allerdings ließ nur ein knappes Viertel eine Koloskopie vornehmen.

Gefahren für die Psyche

Der Grund, an Vorsorge nicht teilzunehmen, kann auch psychischer Natur sein. Dazu zählt, dass sich Patientinnen und Patienten zumindest zeitweilig mit der Möglichkeit einer ernsthaften Erkrankung auseinandersetzen müssen. »Nicht zu vernachlässigen ist aber auch die Belastung durch die Untersuchung selbst: etwa, dass man sich für das Hautkrebs-Screening wirklich von Kopf bis Fuß ausziehen muss, damit Ärztin oder Arzt die gesamte Haut beurteilen können«, sagt Hiller.

Entlasten könnte ein valider Bluttest zur Krebsfrüherkennung. Er scheint jedoch weiterhin in einiger Ferne zu liegen. Zwar ging erst vor Kurzem wieder eine scheinbare Erfolgsmeldung, diesmal von der Universitätsklinik Heidelberg, durch die Medien. Die Wissenschaftler berichteten von einem Test, um Brustkrebs im Blut aufzuspüren und wollten diesen noch in diesem Jahr auf den Markt bringen. Hiller gibt sich in solchen Fällen aber zurückhaltend: »Wenn man genau hinschaut, zeigt sich leider sehr oft: Die jeweilige Blutuntersuchung wurde noch nicht ausreichend auf ihre Zuverlässigkeit hin geprüft. Man weiß also beispielsweise nicht, wie oft es ›Fehlalarm‹ gibt, und wie viele Krebserkrankungen übersehen werden.« Dies scheint wohl auch diesmal der Fall gewesen zu sein. Noch weiß man bei dem neuen Test nicht, wie oft er falsch positive Befunde anzeigt. Die wenigen verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass der Test bei Frauen über 50 nur eine Trefferquote von 60 Prozent hat, etwas besser sieht es bei jüngeren Frauen aus. Gerade über 50-Jährige haben jedoch das größte Erkrankungsrisiko.

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